Wien - Für die Studien "Psychologie" und "Tiermedizin" soll nun doch keine Quotenregelung kommen, erklärte Wissenschaftsminister Johannes Hahn. Der Minister will diese aus der kurz vor der Nationalratswahl beschlossenen Novelle zum Universitätsgesetz (UG) stammende Regelung im Zuge einer großen UG-Novelle bereinigen.

Quote "nicht argumentierbar"

Die "eingeschlichene" Quotenregelung für Psychologie und Veterinärmedizin, wonach wie im Medizin-Studium 75 Prozent der Studienplätze für Österreicher, 20 Prozent für EU-Bürger und 5 Prozent für Nicht-EU-Bürger reserviert sind, müsse beseitigt werden, weil dies gegenüber Brüssel "nicht argumentierbar" sei. Die EU hat die Quote in Medizin - zumindest vorläufig - akzeptiert, weil Österreich dies mit der Versorgungsnotwendigkeit mit Ärzten begründet habe, was in diesen beiden Fächern wohl nicht gelten könne.

"Moderate Anhebung" ab 2010

"Aus heutiger Sicht nicht Gebrauch machen" will Hahn von der im Regierungsübereinkommen als "Kann-Bestimmung" vereinbarten Anhebung der Medizin-Studienplätze auf bis zu 2.000 bis 2015 - was deutlich weniger ist als in der UG-Novelle gesetzlich vorgeschrieben ist (auf 2.400 bis 2011). Ab 2010/11 sei eine "moderate Anhebung" möglich, zuvor müsste aber die Warteliste auf Ausbildungsplätze während des Studiums an der Med-Uni Wien abgebaut werden.

Gleich in Ministerrat

Auch das ist ein Punkt, den Hahn in der von ihm schon länger geplanten UG-Novelle verankern will. Diese Novelle war schon ausgearbeitet und hat bereits das Begutachtungsverfahren durchlaufen, doch die Neuwahl kam einer Beschlussfassung zuvor. Nun will Hahn die Materie ohne Begutachtung gleich als Regierungsvorlage in den Ministerrat bringen. Hahn strebt für den Beschluss das erste Quartal 2009 an, Unsicherheitsfaktor dabei ist noch, wer Wissenschaftssprecher der SPÖ wird. Auf ÖVP-Seite ist dies laut Hahn mit Beatrix Karl fix. (APA)