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Ob Szenegänger, Alternative-Typ oder Partytiger: In Wien ist für jeden nachtaktiven Studierenden etwas dabei. Die nächtlichen Touren sollen natürlich Spaß machen, den Musikgeschmack treffen und dabei die finanziellen Mittel nicht überstrapazieren.

Beim BWZ-Fest trifft man auf Massen von Leuten, laute Musik und Wahnsinnsstimmung. Jene Komponenten also, die bei einem Studentenfest unerlässlich sind. Weniger typisch sind hingegen die relativ hohen Eintritts- und Getränkepreise. Durch das ständige Gedränge steht man schnell alleine da - die beste Gelegenheit, um jemanden kennen zu lernen. Musikalisch bekommt man auf drei Floors alle Hits der vergangenen 30 Jahre geboten.

Bei der Uni-Clubnacht (freitags im Palais Eschenbach) fanden wir ähnliche Verhältnisse, was das Publikum, die Preise und die Musik betrifft. Viele Leute tanzen, nicht jeden Abend kommt aber berauschende Stimmung auf. Kontaktaufnahme ist nicht ganz leicht, obwohl die meisten Gäste dem Anschein nach "auf Aufriss" gestylt sind.

Im Gegensatz dazu steht die so genannte "Chiliboxparty". Einmal im Monat geht im "Megiddo" die Alternative-Rock-Post ab. Bei geringem Eintrittspreis und studentenfreundlichen Getränkepreisen ist das Lokal meist gut gefüllt. Die DJs "schneida und alan" servieren stilmäßig alles von Punk über Grunge bis zu Indie-Rock. Musik, die dem Publikum entspricht, und für wilde Einlagen auf der Tanzfläche sorgt.

"Seidl-Mittwoch"

"La Boule" ist eine Bar für Sportfans, denn hier erlebt man Fußball am Wuzeltisch oder live auf zwei Großbildleinwänden. Die Kugel rollt - beim Flipper und auf den Billardtischen. Jeder Abend steht unter einem anderen Motto, wie der "Erstsemestrigen-Abend" oder der "Seidl-Mittwoch". Musik lässt sich aus dem Hintergrund erahnen, verliert sich aber verlässlich in der wimmelnden Stadionatmosphäre.

Wer den musikalischen Genuss in den Vordergrund stellt, wird sich im "Café Carina" wohlfühlen. In der kleinen Gaststätte mit dem charmanten Flair eines ehemaligen Bahnhofcafés präsentieren sich junge wie etablierte Livebands und DJs. Auf nicht allzu großem Raum wird auch getanzt. Die Getränkepreise bewegen sich von günstig bis gewohnt. Interessant: An der Bar wird die Bankomatkarte akzeptiert. Bis vier Uhr früh werden Wiener Küche, Hausmannskost und Snacks serviert.

Ein weiterer Tipp für regelmäßige Konzerte und ein dichtes DJ-Line-up ist das "Chelsea" am Lerchenfelder Gürtel. In- und ausländische Bands geben sich hier abwechselnd das Mikro in die Hand. Konzerte, Events, Partys, Cocktails und mitunter freier Eintritt erwarten hier die Nachtschwärmer.

Als International Pub mit einer Auswahl unzähliger Biersorten präsentiert sich das "Shebeen". Wochentags läuft die Musik angenehm im Hintergrund und lädt zum Plaudern ein. Am Wochenende wird die Lautstärke hinaufgedreht, was die Gäste regelmäßig zum Tanzen zwischen den Tischen animiert.

Lounge und Longdrink

Das "Lo Vienna" hebt sich deutlich von sonstigen Lounges ab. Hier trifft man auf eine stimmige Symbiose aus visuellen Reizen und feiner, stressarmer Musik. Alte Architektur wurde in das neue Erscheinungsbild der Bar integriert.

Auf zwei Etagen schafft der "Club Berlin" heimeliges Raumklima. In entspannter Clubatmosphäre muss der Gast sich nur noch entscheiden: Cocktail, Liqueur oder Longdrink? Ein Raum fernab von lauter Musik ermöglicht gemütlichen Rundentalk und heißes Flirtgeflüster. Der Geheimtipp für ausgelassene Abende auch an Wochentagen. (kom, zap, seb, mark/UNI-STANDARD, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 4.3.2003)