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Das Ziel, mit Hilfe der neuen Studienarchitektur StudentInnen früher als bisher in den Beruf zu bringen, wurde bisher verfehlt.

Foto: reuters/ALESSIA PIERDOMENICO

Wien  - Dass ein Großteil der Studenten sofort nach Abschluss des Bachelor-Studiums ein Master-Studium anschließt, hatte Wissenschaftsminister Johannes Hahn kürzlich kritisiert. Denn Ziel der neuen Studien-Architektur sei es, Studenten früher als bisher in den Beruf zu bringen. Schließe man gleich ein Master-Studium an, würde die Studienzeit dagegen verlängern. In der Theorie hat Hahn Recht, ein sechssemestriges Bachelor- und ein viersemestriges Masterstudium sind länger als ein achtsemestriges Diplomstudium. Die Realität sieht aber anders aus, wie aus den Daten über die Studiendauer im Statistischen Taschenbuch hervorgeht.

Master geht schneller als Diplom

Demnach betrug die durchschnittliche Studiendauer für ein Diplomstudium im Studienjahr 2006/07 12,3 Semester (2005/06: 12,7 Semester). Ein Bachelor-Studium dauert im Schnitt 7,6 Semester (2005/06: 7,7), ein Master-Studium 4,1 Semester (2005/06: 4,0). Das sind in Summe bis zum Master-Abschluss also 11,7 Semester und somit eine kürzere Dauer als beim Diplomstudium.

Frauen studieren schneller

Die höchste durchschnittliche Studiendauer beim Diplomstudium gibt es mit 15,1 Semester in Medizinischen Studien. In keiner einzigen in der Statistik aufgeführten Studiengruppe liegt die Studiendauer unter 10 Semester. Bei den Bachelor-Studien haben künstlerische Studien mit 8,6 die höchste durchschnittliche Studiendauer.

Bei den Bachelor- und Diplom-Studien kommen Frauen deutlich schneller zum Abschluss als Männer: Für ein Bachelor-Studium benötigen Frauen im Schnitt 7,2 Semester, Männer 8,0 Semester; für ein Diplom-Studium sind es bei Frauen 12,1 Semester, bei Männern 12,8 Semester. Nur bei Master-Studien sind die Männer mit durchschnittlich 4,1 Semestern schneller als Frauen mit 4,3 Semestern. (APA)