Der Streik-Aufforderung Erhard Buseks aufgrund der Unterfinanzierung der Unis steht ÖH-Vorsitzender Samir Al-Mobayyed von der ÖVP-nahen Aktionsgemeinschaft eher distanziert gegenüber. "Es ist die Frage, ob Streik ein geeignetes Mittel ist", so Al-Mobayyed im Gespräch mit derStandard.at. Einerseits stelle sich die Frage, ob sich ausreichend Studierende mobilisieren ließen, andererseits müsse man abwägen, ob der Schaden für die Studierenden im Falle eines Streiks nicht höher sei als der Nutzen.

Vielmehr möchte sich die ÖH-Führung auf den Verhandlungsweg für das Wohl der Hochschulen einsetzen. "Das ist ein sehr heikles Thema. Wir werden auf alle Fälle medial nicht locker lassen und das kritisch weiterverfolgen. Einen Streik behalten wir uns als Ultima Ratio vor".

Verband Sozialistischer StudentInnen ist streiklustiger

Anders sieht das Maria Maltschnig, Vorsitzende des SPÖ-nahen Verbands Sozialistischer StudentInnen. "Zu Tode gefürchtet ist erst recht gestorben", sagt sie zu derStandard.at. Man könne keine Studierendenpolitik machen, wenn man nicht den Mut habe, für die Studierenden zu kämpfen. Einem Streik steht sie "aufgeschlossen" gegenüber. Natürlich müsse man mit Rektorat, Studierenden und Lehrenden zuerst abwiegen, welche Konsequenzen ein Uni-Streik hätte. Maltschnik denkt, dass ausreichend Studierende mobilisiert werden könnten. "Sie spüren täglich an der eigenen Haut, dass es an allen Ecken und Enden fehlt". Streik sei eine der wenigen Möglichkeiten, die Politik zum Handeln zu zwingen. Auch beim Thema Studiengebühren habe der jahrelang ausgeübte Druck schließlich zum Erfolg geführt. (burg/derStandard.at, 15. Jänner 2009)