Foto: Inhaber

Agriturismo Cascina Ronchi

Mehr träumen. Das wäre doch ein Vorsatz, den man sich auch mit Abstand zum neuen Jahr gern nehmen möchte. Weil er sich so profitabel für das eigene Glück auswirkt. Zum Beispiel das Leben, das sich Familie Bosc im Umland der hoch über der Po-Ebene gelegenen (und auch sonst erhaben schönen) Stadt Bergamo erfolgreich erträumt hat. Statt weiterhin als Bankangestellte das Geld anderer Leute zu verunsichern, machten sie schon vor Jahren die winzige, vom Großvater ererbte Landwirtschaft zu ihrer Berufung: ein steiler Hang, ein paar Weinstöcke, je zwei Rinder und Schweine, etliche Hendln, Kaninchen und Gänse, einige Ziegen.

Der aus dem 18. Jahrhundert stammende Wohntrakt wurde renoviert und mit Gästezimmern ausgestattet. Die Schweine werden vor Ort zu mächtigen Würsten, zu Schinken und anderem köstlichen Fett verarbeitet, das im Weinkeller reifen darf. Die Ziegenmilch gerinnt zu preisgekröntem Käse. Abends gibt es all das und noch viel mehr für Haus- und Dorfgäste, ein Festmahl am offenen Kamin: Gang um Gang, bis keiner mehr kann. Und alles hausgemacht und am Hofe produziert. Dazwischen bleibt der Familie auch noch Zeit, um Klavier und Flöte zu spielen. Ein Traum? Sogar einer, den man buchen kann. (Severin Corti/Der Standard, Printausgabe 17./18./01./2009)