Eisenstadt - Zufrieden mit der Verlagerung der Zehn-Prozent-Sperrklausel zur Teilnahme am Modellversuch Neue Mittelschule von den Ländern auf die Bundesebene zeigte sich am Freitag die SPÖ Burgenland. Alle neun Hauptschulen, die einen Antrag gestellt haben, können ab dem nächsten Schuljahr am Versuch teilhehmen, so Klubobmann Christian Illedits bei einer Pressekonferenz in Eisenstadt. Die nötigen Abstimmungen würden nun rasch angesetzt und müssten bis Ende Jänner durchgeführt werden.

SPÖ wirft ÖVP "Verunsicherungsstrategie" vor

"Die Eltern wissen bereits bei der Schülereinschreibung, ob ihre Schule als Neue Mittelschule geführt wird", so Illedits. In der Hauptschule Rosental in Eisenstadt hätten bereits am Donnerstag die Lehrer zugunsten der Neuen Mittelschule abgestimmt. Die Entscheidung der Eltern sei noch ausständig.

Beim Modellversuch werde die individuelle Förderung großgeschrieben, die künftige Berufsentscheidung werde besser vorbereitet. "Der neuen Schulform gehört sicher die Zukunft", meinte Illedits: "Dieser Zug ist sicherlich nicht mehr aufzuhalten." Der ÖVP warf Illedits eine "Verunsicherungsstrategie" vor, mit der sie den Start der Neuen Mittelschule verzögert habe.

28 von 40 Hauptschulen als NMS

Im Burgenland läuft der Modellversuch bereits an neun Schulen in 19 Klassen mit 356 Schülern. Für 2009/2010 seien bereits zehn weitere Standorte genehmigt worden. Einschleßlich der neun Standorte, wo dies ebenfalls beantragt wurde, gebe es dann die Neue Mittelschule an 28 der insgesamt 40 burgenländischen Hauptschulen. Das Burgenland sei damit neben Vorarlberg Vorreiter bei der Umsetzung dieser neuen Schulform. Im Bezirk Mattersburg könnte der Modellversuch flächendeckend zum Einsatz kommen, so Illedits. (APA)