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Seite raus, Problem gelöst - ob das funktioniert? "Ja, da bin ich mir sicher", sagt der zuständige Fachinspektor

Foto: dpa/Alexander Rüsche

Das Märtyrerbild im Religionsbuch "Islam in meinem Leben" will der oberösterreichische Landesschulratspräsident Fritz Enzenhofer nicht mehr sehen - und deshalb das Buch bis zur Entfernung der Seite nicht mehr verwenden. Bereits vor wenigen Tagen hatte der Präsident der Islamischen Glaubensgemeinschaft (IGGiÖ) Anas Shakfeh versprochen, das auch zu tun. derStandard.at hat nachgefragt, wie das funktioniert.

Forderung an Schulen weitergeleitet

"Nach unserer Forderung hat uns gleich Schakfeh angerufen und zugesichert, die Seiten zu entfernen", so Karl Steinparz, Sprecher des Landesschulrats, gegenüber derStandard.at. Man habe die Schulen jetzt informiert, die Bücher bis dahin nicht zu verwenden.

Fuat Sanac, Religionsfachinspektor der IGGiÖ, berichtet, dass er die Fachinspektoren aller Bundesländer informiert hat, "den Direktoren weiterzuleiten, dass die Religionslehrer die umstrittene Seite rausschneiden müssen." Ob die Lehrer das auch ohne Kontrolle machen? "Ja, da bin ich mir sicher", ist er im Gespräch mit derStandard.at überzeugt.

Ministerium will umfangreiche Kontrolle

Das Bildungsministerium hat mit der Glaubensgemeinschaft vereinbart, dass ein unabhängiger Beirat bis Ende April alle Lehrmaterialen aus dem Religionsunterricht überprüft. "Wir halten nichts von einzelnen Maßnahmen. Womöglich taucht wenig später ein weiteres Bild auf, dass wir nicht sehen wollen, und dann müssen wir wieder alles überprüfen", so ein Sprecher der Ministerin Claudia Schmied gegenüber derStandard.at.

Anhand des Endergebnisses soll die Glaubensgemeinschaft dann die Materialen dann überarbeiten. Die Übergangslösung, die Seite aus dem Buch herauszuschneiden, will das Ministerium nicht direkt kommentieren: "Ad-hoc-Maßnahmen wie diese sind nur die Angelegenheit der Glaubensgemeinschaft." (lis/derStandard.at, 6. Februar 2008)