Wien  - Ab dem Schuljahr 2009/10 wird erstmals seit Jahren das Budget für Schulbücher an Volks- und Berufsschulen erhöht. Im Schuljahr 2010/11 soll es auch mehr Geld für Hauptschul- und AHS-Schulbücher geben, 2011/12 für berufsbildende höhere Schulen (BHS)  (derStandard.at berichtete). Elternvertreter reagierten am Dienstag im Gespräch mit der APA skeptisch. "Die Anpassung entspricht nicht einmal der Inflationsrate", kritisierte Mechthild Lang, Vorsitzende des Katholischen Familienverbands.

Eltern zahlen auch mehr Selbstbehalt

Die Anhebung des sogenannten Schulbuchlimits war bereits im vergangenen November per Verordnung vom Familienministerium beschlossen worden, die Mittel kommen aus dem Familienlastenausgleichsfonds (FLAF). Für alle Schultypen wurden bisher jährlich 100 Millionen Euro für Schulbücher zur Verfügung gestellt. Das Geld geht direkt an die Schulen, die entscheiden, welche und wie viele Bücher sie ankaufen. Eltern zahlen einen Selbstbehalt von zehn Prozent.

Ab Herbst wird es zusätzliche 3,6 Millionen geben, pro Schüler bedeutet das eine Anhebung von 38 auf 50 Euro (Volksschule) bzw. in Berufsschulen je nach Fachbereich zwischen 10 und 14 Euro zusätzlich - dementsprechend werden auch die Eltern etwas mehr Selbstbehalt zahlen (zehn Prozent des Schulbuchlimits). Für ein höheres Schulbuchlimit an Hauptschulen und AHS sind im Familienministerium weitere fünf Millionen Euro avisiert, für die BHS zusätzlich zwei Millionen - wie viel Geld es tatsächlich geben wird, entscheidet sich in den Budgetverhandlungen.

Inflationsrate angepasst

"Diese Anhebung ist kein Grundsatzbeschluss. Es müsste endlich eine regelmäßige Anpassung an die Inflationsrate geben", forderte Lang indes. Neue Bücher, vor allem jene mit CD, würden immer teurer; die Schulen könnten daher weniger Bücher kaufen und müssten Kosten auf Eltern abwälzen. "Für Familien ist es ein großes Problem, dass sie die Teuerungsraten ausgleichen müssen", so Lang. (APA)