Mit unerwarteten Aussagen über das muslimische Kopftuch sorgte Maria Vassilakou, zweite Bundessprecherin der Grünen, Mittwochabend für Aufsehen: Sie sei „sehr skeptisch", ob Polizistinnen im Dienst das Kopftuch tragen sollen, so Vassilakou: Betroffene könnten befürchten, die Polizistin sei ihnen gegenüber „voreingenommen".

"Unfair behandelt"

Tags darauf stellte Vassilakou im Gespräch mit derStandard.at klar: Was sie gesagt habe, sei keine grüne Position, sondern „das Hinterfragen meiner eigenen, jahrelangen persönlichen Meinung". Nicht nur das Kopftuch, sondern alle religiösen oder ideologischen Symbole könnten „bei Beamtshandelten den Eindruck erwecken, dass sie aufgrund einer Differenz unter Umständen unfair behandelt werden", so Vassilakou.

Ob das auch bedeute, dass sich männliche Beamtshandelte vor der mangelnden Neutralität weiblicher PolizistInnen fürchten könnten? „Alles kann man nie ausblenden, da müsste man ja ein geschlechtsloses Wesen sein", so Vassilakou: „Aber mit jedem zusätzlichen Merkmal im Erscheinungsbild wird es eben schwieriger."

Von den Grünen war am Donnerstag keine Stellungnahme zu den nicht gerade parteikonformen Aussagen zu erhalten: Vassilakou habe schließlich „nur laut nachgedacht", so Reinhard Pickl-Herk, Öffentlichkeitsarbeits-Chef der Grünen. Und „Nachdenken ist immer erlaubt." (Maria Sterkl, derStandard.at, 12.3.2009)