Wien - Die Verträge der beiden Intendanten Kathrin Zechner (Raimund Theater und Ronacher) und Roland Geyer (Theater an der Wien) sind bis Ende August 2013 verlängert worden. Dies gaben die Vereinigten Bühnen Wien (VBW) am Freitag in einer Aussendung bekannt. Dadurch sei die "Kontinuität und Qualität in der Programmierung aller drei Theater bis Saisonende 2012/13 gewährleistet", hieß es in der Aussendung. Ursprünglich wären die Verträge bis 31. Dezember 2010 gelaufen.

VBW-Direktor Thomas Drozda ist "außerordentlich froh, dass ich beide Intendanten für die Verlängerung gewinnen konnte, so ist es uns möglich, unsere bisherige höchst konstruktive und befruchtende Zusammenarbeit auch die nächsten vier Jahre fortzuführen", heißt es in der Aussendung. Geyer habe das Theater an der Wien seit 2006 nicht nur "als neues Opernhaus erfolgreich positioniert", sondern "bereits zu einer für die Wiener Kulturszene bedeutsamen und nicht mehr weg zu denkenden Institution gemacht", so Drozda. Zechner habe "neue Farben des Musicals" gezeigt, "speziell mit Produktionen wie 'The Producers' und ab 21. März 'Frühlings Erwachen' wurden und werden neue Publikumsschichten für dieses Genre begeistert."

ÖVP-Reaktion

Eine Ausschreibung habe vor der Verlängerung nicht stattgefunden, es müsse nur die Geschäftsführung ausgeschrieben werden, hieß es vonseiten der VBW. Der Kultursprecher der ÖVP Wien, Franz Ferdinand Wolf, stellte in einer Aussendung die Frage, ob VBW-Direktor Thomas Drozda "ohne nach Alternativen zu suchen, die Verträge einfach verlängert hat?" Wolf hinterfragte auch die "objektiven Kriterien für die Rechtfertigung einer derartigen Vertragsverlängerung": "Sollte gar einem möglicherweise unangenehmen Ergebnis einer laufenden Überprüfung durch das Kontrollamt der Vereinigten Bühnen vorgegriffen und damit einfach Fakten geschaffen werden?", so Wolf. "Wenn beide Intendanten so erfolgreich waren, wäre eine 4-jährige Vertragsverlängerung ja durchaus zu vertreten gewesen", nimmt Wolf auf die Dauer der verlängerten Verträge Bezug.

"Mit der Vertragsverlängerung von Kathi Zechner setzen die Vereinigten Bühnen Wien (VBW) weiterhin auf den erfolgreichen Mix von großem Musical im Raimundtheater und künstlerisch qualitätsvollen Produktionen im Ronacher", sagte Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny laut einer Aussendung. Geyer habe "es geschafft, das Theater an der Wien in nur drei Jahren zu einem viel beachteten Opernhaus, zu einem Zentrum für zeitgemäßes Musiktheater und Barockoper zu machen, dessen künstlerische Leistung auch international große Anerkennung findet."

Drozda, dessen eigener Vertrag bis Ende Juni 2013 läuft, wollte die Intendantenverträge bei den VBW nicht wie bisher an das Kalenderjahr, sondern an die theaterüblichen Saisonzeiten anpassen, weswegen die Verlängerungen jeweils bis Ende August 2013 laufen, sagte eine Sprecherin der VBW. Beide Intendanten haben laut VBW am 1.1.2004 ihre Tätigkeit aufgenommen, die Verträge sind seitdem bereits bis 31.12. 2010 verlängert worden. (APA)