Mehrere hundert SchülerInnen in Vorarlberg haben am Mittwoch gegen die Ausweitung der Unterrichtszeit demonstriert, berichtet der ORF. Mit Plakaten und Slogans wie "Eure Krise zahlen wir nicht" zogen die DemonstrantInnen durch Dornbirn.

Bildungsmilliarde gefordert

Veranstaltet wurde die Demo von der sozialistischen Jugend Vorarlberg. Die SchülerInnen solidarisierten sich mit den Lehrern, weil sie nicht einverstanden sind, dass die derzeitige Wirtschaftskrise auf dem Rücken der Lehrer ausgetragen werden soll. Gleichzeitig wurde die Forderung nach einer Bildungsmilliarde gestellt.

Man werde sich auch an der Großdemonstration am 28. März in Wien beteiligen. Laut SJ-Landeschef Riepler nahmen am Protestmarsch 800 bis 1.000 Jugendliche teil, laut Polizei waren es zwischen 400 und 500. Für den Streik kritisiert wurde die SJ von der Vorarlberger Schülerunion. "Diese Streiks lösen keine Probleme."

Anonyme SMS

Auch in den anderen Bundesländern gab es Streik-Aufrufe. Allerdings mittels anonymer SMS. Über ominöse Ketten-SMS werden derzeit Schüler in Teilen Österreichs zum Streik aufgefordert. Die Urheber der Meldungen sind unklar, offenbar sollen sich die Schüler mit den Lehrern solidarisieren, die gegen die von Unterrichtsministerin Claudia Schmied (SPÖ) geplante Verlängerung der Unterrichtsverpflichtung protestieren.

Dennoch folgte nur eine geringe Anzahl an SchülerInnen dieser Aufforderung. An der Grazer HTBLVA Ortweinschule haben Schülervertreter zu einem dreistündigen Streik gegen die von Schmied angestrebte Zwei-Stunden-Regelung aufgerufen. Die Schüler wurden dazu angehalten, sich nach der zweiten Schulstunde im Pausenhof zu versammeln und Unterschriften gegen die Regelung abzugeben. Die Klassenzimmer blieben ab diesem Zeitpunkt - abgesehen von den Lehrern - zum Großteil leer. "Wir stehen auf der Seite der Lehrer und finden die möglichen Folgen inakzeptabel", so Schulsprecherin Nora Laufer. Das in der Steiermark in den vergangenen Tagen kursierendes SMS, das für Mittwoch anonym zum Schülerstreik aufgerufen hat, sei nur "mit ein Anlass" für den Streik gewesen, so die Schülervertreterin.

Jugendliche verärgert

In Kärnten solidarisieren sich vereinzelt Schüler mit ihren Lehrern. "Man darf sich aber nicht vorstellen, dass sie jetzt reihenweise auf der Straße stehen - noch nicht", sagte Landesschulratsvizepräsident Rudolf Altersberger (SPÖ). Die Jugendlichen seien verärgert, dass gewisse Lehrer der Maßnahme der Ministerin zum Opfer fallen könnten und würden dies nicht hinnehmen wollen. "Derzeit sind sie aber noch im Stadium 'was machen wir dagegen'. Sie wollen demonstrieren, Plakate malen, Leserbriefe schreiben", sagte Altersberger. (APA/red/derStandard.at)