Die Reaktionen auf das "Fünf-Punkte-Programm" von Ministerin Schmied zur Verbesserung der Arbeitssituation sind unterschiedlich. Lehrergewerkschafter Riegler bewertet die Maßnahmen zwar positiv: "Wir sind bereit, diese Vorschläge der Ministerin mitzutragen". In Detailfragen waren die Lehrer-Vertreter jedoch weiter skeptisch. So sieht es für Riegler beim neuen Lehrerbesoldungsrecht "nicht so rosig aus". Und Scholik bezweifelt die Möglichkeiten für bessere Arbeitsplätze: "Wo sollen die Großraumbüros in den Schulen herkommen?" 

"Laptop verbessert Unterrichtsqualität nicht"

Kritik kommt auch von Seiten der Oppositionsparteien. Harald Walser, Bildungssprecher der Grünen, glaubt, dass Schmied die LehrerInne damit ködern will. "Ein Laptop verbessert weder die Unterrichtsqualität, noch sorgt er für Nachmittagsbetreuung oder Förderunterricht", stellt er klar. Die Einsparungsmaßnahmen im Bildungsbereich würden weiterhin auf Kosten der Schulqualität gehen. "Sinnvoll wäre es, zwei zusätzliche Werteinheiten pro Lehrkraft nicht in den Regelunterricht zu investieren, sondern den Schulen autonom zur Verfügung zu stellen - ausschließlich gewidmet für Nachmittagsbetreuung, Förderunterricht, Teamteaching, Begabungsförderung und Gruppenteilungen", so Walser.

Haubner: "Kleine Reförmchen"

BZÖ-Bildungssprecherin Ursula Haubner bezeichnet die Angebote als "kleine Reförmchen".  Sie verlangt eine umfassenden Änderung bei den Arbeitsbedingungen für Lehrer - "im Gegenzug dürfen aber die Gewerkschaften nicht weiter auf stur schalten, es geht um die Kindern!". Zwei Stunden mehr sei für die Lehrer zumutbar, wenn die Rahmenbedingungen passen. In diesem Zusammenhang erneuerte Haubner die BZÖ-Forderung nach einem eigenen Arbeitsplatz in der Schule für jeden Lehrer. "Was Schmied anbietet, das ist aber eindeutig zuwenig."

Die SPÖ begrüßte die Vorschläge von Schmied naturgemäß. "Das 5-Punkte-Programm von Bildungsministerin Claudia Schmied bringt die nötigen Verbesserungen für die Arbeitsbedingungen von PädagogInnen, damit der Reformzug in Richtung moderne Schule weiterfahren kann", zeigt sich SPÖ-Wissenschaftssprecherin Andrea Kuntzl erfreut. (red/APA)