Innsbruck - Die drei Anwärter für den Posten des Rektors an der Medizinischen Universität Innsbruck stehen fest. Vizerektorin Margarethe Hochleitner als einzige Bewerberin ist vom Universitätssenat unter der Leitung von Univ.-Prof. Michael Joannidis ebenso gewählt worden wie Wolfram Knapp, Hochschuldirektor aus Hannover, und Herbert Lochs, Gastroenterologie-Direktor aus Berlin.

Der Dreiervorschlag wird nun dem Universitätsrat vorgelegt, welcher den neuen Rektor für eine Periode von vier Jahren bestellt. Einen zeitlichen Rahmen für eine Entscheidung gibt es nicht. Frühestens könnte sie aber in der nächsten Unirats-Sitzung am 15. April fallen, hieß es in einer Aussendung.

"Nicht leicht gemacht"

Die als einzige Frau ins Rennen gegangene Hochleitner ist amtierende Vizerektorin für Personal, Personalentwicklung und Gleichstellung der Medizinischen Universität Innsbruck. Wolfram Knapp ist Direktor der Klinik für Nuklearmedizin der Medizinischen Hochschule Hannover und Herbert Lochs ist ärztlicher Direktor der Gastroenterologie der Medizinischen Klinik Charité in Berlin.

"Der Senat hat sich seine Auswahl nicht leicht gemacht. Wir haben versucht, unsere Entscheidungsfindung möglichst objektiv und sehr transparent zu gestalten. Deshalb haben wir auch alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Medizinischen Universität Innsbruck und des Landeskrankenhauses zu den Hearings eingeladen", bezog Joannidis zur Auswahl Stellung.

Neun BewerberInnen

In der vergangenen Woche hatten die insgesamt neun Anwärter aus Österreich, Deutschland und der Schweiz in öffentlichen Hearings an drei Tagen ihre Konzepte für die zukünftige Führung und Entwicklung der Medizinischen Universität präsentiert. Eine Kandidatin hatte im Voraus aus gesundheitlichen Gründen ihre Bewerbung zurückziehen müssen.

Der Vorgänger in diesem Amt, Univ.-Prof. Clemens Sorg, war im August 2008 vom Universitätsrat abberufen worden. Ihm wurden grobe Pflichtverletzungen vorgeworfen. Außerdem hatte es an der Medizinischen Universität Innsbruck heftige Diskussionen um Therapieformen gegeben, die nicht von der Ethikkommission genehmigt worden waren. In renommierten Wissenschaftszeitungen war sie daraufhin unter heftigen Beschuss geraten. (APA)