Wien - Alle Lehrer sollten in Zukunft "Bundeslehrer" sein, will Bildungsministerin Claudia Schmied (SPÖ). Werden die Landeslehrer aber nicht wollen, meint AHS-Lehrergewerkschaftschefin und als solche Bundeslehrerin, Eva Scholik, in Kenntnis der "Befindlichkeit der Landeslehrer" im Gespräch mit dem Standard zu Schmieds Personalzusammenführungswunsch.

Es sei "eine hochpolitische Frage, ob man Zentralismus will oder Föderalismus beibehält" , so Scholik. Aus Personalvertretersicht seien zwei Lehrer-Klassen - Bundeslehrer in AHS und berufsbildenden mittleren und höheren Schulen, Landeslehrer in Pflichtschulen (Volks, Haupt-, Berufs-, Landwirtschaftsschulen) kein Problem.

Ein Landeslehrerproponent, Berufsschullehrergewerkschaftschef Albert Arzt, hält eine Zusammenführung beider Lehrergruppen "nicht für denkunmöglich, aber dafür müsste man sich Zeit nehmen" . Die Überführung der Landes- in Bundesdienstverhältnisse würde "sicher sechs bis sieben Jahre Vorlauf brauchen, um alle Details klar und sauber zu regeln" , so Arzt.

Allerdings ist die Position der Berufsschullehrer klar kontra Bund als Dienstgeber, sagt Gewerkschafter Arzt. Der "Befürworter der Landeslehrerstruktur" argumentiert damit, dass Berufsschulen auch regionalspezifische Schwerpunkte hätten, die auf Länderebene besser verwaltet werden könnten als zentral von Wien aus. (nim/DER STANDARD Printausgabe, 30. März 2009)