Frage: Was ist die Europäische Union?

Antwort: Die Europäische Union (EU) ist ein Zusammenschluss von 27 demokratischen Staaten Europas. Die EU ist kein eigener Staat. Aber alle ihre Mitglieder organisieren sich untereinander. Es werden Fragen von gemeinsamen Interesse behandelt und demokratisch Entscheidungen getroffen.

Frage: Wer hatte die Idee für die EU?

Antwort: Der damalige britische Premierminister von Großbritannien Winston Churchill sprach nach dem Zweiten Weltkrieg erstmals von "einer Art Vereinigte Staaten von Europa". Einige Länder Europas beschlossen, in wirtschaftlichen und politischen Fragen zusammenzuarbeiten und in Frieden miteinander zu leben.

Frage: Wie ist die EU entstanden?

Antwort: Die Staatschefs dieser Länder trafen sich über die Jahre mehrmals, um ihre Idee zu besprechen. Sie handelten die sogenannten Römischen Verträge aus, die sie am 25. März 1957 in Rom unterzeichneten. Mit dabei waren zunächst Belgien, Deutschland, Frankreich, Italien, Luxemburg und die Niederlanden. Damals war aber noch nicht von der "Europäischen Union" die Rede. Viel mehr wurde die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und der Vertrag für Europäische Atomgemeinschaft (EURATOM) eingerichtet. Sie wurden zwei wichtige Bestandteile der späteren Europäischen Gemeinschaft.

Frage: Wie ging es weiter?

Antwort: Zwölf Staaten haben schließlich am 1. November 1993 die Europäische Union gegründet. Diese wuchs über die Jahre weiter, immer mehr Staaten wurden aufgenommen. Seit 1995 ist auch Österreich dabei. Am 1. Mai 2004 gab es eine große Erweiterung Richtung Osten, die Zahl der Mitgliedstaaten wuchs auf 25 an. Mit dem Beitritt von Rumänien und Bulgarien am 1. Januar 2007 wurden es 27 Mitgliedstaaten. Inzwischen gibt es viele gemeinsame Abkommen, gemeinsame Verträge und Gesetze. Es gibt das Europaparlament, das in Straßburg in Frankreich tagt, und einen gemeinsamen Gerichtshof sowie die Europäische Zentralbank. Dreizehn der EU-Staaten haben sich bereits auf eine gemeinsame Währung geeinigt: den Euro.

(Gudrun Springer, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 2./3. Mai 2009)