Salzburg  - Die umstrittenen Tests und Erhebungen zu den Bildungsstandards und zur internationalen Bildungsvergleichsstudie PISA 2009 an mehr als 500 Schulen in Österreich sind heute, Mittwoch, zu Ende gegangen. Im April und Mai hat das Bundesinstitut für Bildungsforschung (BIFIE) mehr als 16.000 Schüler im Alter zwischen 14 und 16 Jahren getestet und befragt. Die Befragung sei "erfolgreich" verlaufen, teilte das BIFIE am Mittwoch in einer Aussendung mit.

Durchgeführt wurden nicht nur die Testaufgaben für die neue Pisa-Studie, deren Ergebnisse Ende nächsten Jahres präsentiert werden. Auch für die geplanten Bildungsstandards wurde in den vergangenen Wochen die Ausgangs-Testung in den Fächern Deutsch, Englisch und Mathematik durchgeführt. Dabei waren die Tests von heftigen Diskussionen überschattet.

Lehrer-Arbeitszeit

Zuerst sorgte im Zuge des Streits um die Lehrer-Arbeitszeit ein Boykott-Aufruf gegen die PISA-Studie für Aufregung, der letztlich aber keine Auswirkungen gezeigt hat. "Die Rücklaufquote war sehr gut", hieß es auf Anfrage der APA am Mittwoch. In den hochgehenden Wogen der Bildungsdiskussion sorgten dann manche intime Fragen und Zweifel an der Anonymität bei zusätzlichen Schülerfragebögen für die nationale Begleitforschung für Unmut der Eltern. Nachdem einige Landesschulräte diese Befragung gestoppt hatten, einigten sich BIFIE und Elternverbände auf adaptierte Fragebögen.

Diskussion "nicht sachlich"

Für das BIFIE wurde die öffentliche Diskussion in den vergangenen Wochen "nicht immer sachlich geführt". Die Bildungsforscher betonen, dass diese Forschung "von einschlägig erfahrenen Wissenschaftern mehrerer Universitäten stammte und in sehr ähnlicher Form schon lange Jahre problemlos durchgeführt wurde". Zudem wird auf eine Stellungnahme des wissenschaftlichen Beirat des BIFIE verwiesen: Darin betonen die dem Gremium angehörenden Experten aus Österreich, Deutschland und der Schweiz, dass die "gestellten Fragen zum weit verbreiteten Repertoire in sozialwissenschaftlichen Studien zur heranwachsenden Generation gehören. Die offensichtlichen Falschmeldungen über die Inhalte dieser Fragestellungen müssen klar zurückgewiesen werden." (APA)