Wien - Der unter Druck geratene Dritte Nationalratspräsident Martin Graf (FPÖ) will eine "Abrüstung der Worte". Just während der Gespräche zwischen SPÖ und ÖVP, Graf die Vorsitzführung im Nationalrat zu entziehen, meldete sich dieser mit versöhnlichen Tönen. Er bedaure, zu welchen Reaktionen sein Kommentar über den Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG), Ariel Muzicant, geführt habe, sagte Graf in einer Aussendung Donnerstagabend.

Seine "einzige Absicht" sei gewesen, "den Stil zu kritisieren, mit dem Herr Muzicant immer wieder in tagespolitische Diskussionen eintritt". "Ich kann die Vorbehalte gegenüber meiner Wortwahl - insbesondere vor dem Hintergrund meiner Funktion als Dritter Nationalratspräsident - nachvollziehen, weise jedoch darauf hin, dass es sich um feuilletonistische Formulierungen handelte und ich auf die ins Extreme überzogenen Darstellungen des Herrn Muzicant in ähnlicher Pointiertheit geantwortet habe", sagte Graf und lud Muzicant und die Politiker mancher Parteien dazu ein, mit ihm "gemeinsam" den Weg der "Abrüstung der Worte" zu beschreiten.

"Sollten sich durch meine Kritik an der Person Muzicants auch andere Menschen, insbesondere Mitglieder der durch Herrn Muzicant vertretenen Israelitischen Kultusgemeinde, angegriffen fühlen, so war dies nicht meine Absicht. Es geht auch aus dem von mir verfassten Kommentar in keiner Weise hervor", so Graf. (APA)