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APA-FOTO: SIMONE MARENT

Einst im Gartenhotel, am 1. Juli zwischen den Gleisen des ÖBB: die Sozialdemokratie in Partylaune.

APA-FOTO: SIMONE MARENT

Wien - Die SPÖ lässt sich heuer das Feiern auch durch die jüngsten Wahlniederlagen nicht verdrießen. War im Vorjahr das traditionelle Sommerfest angesichts der beginnenden Demontage von Bundeskanzler Alfred Gusenbauer abgesagt worden, findet es heuer am 1. Juli in alter Größe unter der Devise "Ein Abend für Morgen" wieder statt.

Gleich 4.500 Einladungen wurden verschickt, neben der üblichen Prominenz aus Politik, Wirtschaft und Kultur gesellen sich auf Wunsch von Parteichef Werner Faymann diesmal auch die rund 1.000 Jugendvertrauensräte zur illustren Runde.

Erstmals in Simmering

Neu ist auch der Ort. Statt wie bisher im malerischen Garten des SP-eigenen Gartenhotels Altmannsdorf bewegt man sich diesmal aus Platzgründen auf einem ÖBB-Gelände in Wien-Simmering. Das Rahmenprogramm des "Festes der Begegnung" bilden "Beats von morgen" mit DJ Tom Silver sowie Jimmy Somerville. Dazu ist eine Spendenaktion geplant, die der Volkshilfe-Aktion "Armut tut weh" zu Gute kommen soll.

Das SPÖ-Fest gibt es in großem Rahmen seit den 90er-Jahren und gilt als die vermutlich beliebteste Polit-Party des Landes. Bekannte Künstler, Wirtschaftsbosse und Politiker gaben sich in Altmannsdorf stets die Klinke in die Hand. Unter anderem zählte der spätere deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder zu den Sommer-Gästen der österreichischen Sozialdemokratie.

Gusenbauer pausierte

Berühmt wurde die Feier unter Bundeskanzler Franz Vranitzky, der im großen Garten des Karl-Renner-Instituts in Altmannsdorf 1996 sein zehnjähriges Regierungsjubiläum feierte. 1999 "feierte" Vranitzkys Nachfolger Viktor Klima sozusagen Abschied. Mit der Kanzlerschaft ging 2000 logischerweise auch das Kanzlerfest verloren.

2002 ließ Gusenbauer die rote Tradition wieder aufleben und lud zu einem Sommerfest wieder nach Altmannsdorf, das bis zum Vorjahr auch jährlich über die Bühne ging. 2008 waren die Einladungen schon ausgeschickt, die rote Sause fiel dann aber aus, da der parteiintern zusammengestutzte SP-Chef keinen Grund mehr zum Feiern sah. Statt einer Party gab es eine Arbeitssitzung im Bundeskanzleramt. (APA)