Der Österreichische Frauenring hat am Dienstag seine Unterstützung für die Forderungen nach verpflichtender Einkommenstransparenz ausgesprochen und von der Regierung wirksame Sanktionen für Betriebe, die Frauen nach wie vor schlechter bezahlen als Männer, verlangt.

Vollständige Information darüber, wer wieviel verdient, sei eine Voraussetzung dafür, "dass sich die wenig ruhmreiche Situation in Bezug auf die Einkommensschere zwischen Frauen und Männern in Österreich bessert", so die Vorsitzende des Frauenrings Christa Pölzlbauer. "Wenn im Jahr 2009 Österreich EU-weit den vorletzten Platz in Bezug auf die Einkommensschere belegt, ist es mehr als nötig, hier rasch und effektiv einzugreifen."

Regeln fürs "Fairplay"

Der Vorschlag von Frauenministerin Heinisch-Hosek sei insofern höchst notwendig. "Das Schliessen der Einkommensschere ist eine Frage der Fairness, und wie wir aus dem Sport wissen, ist Fairness nur möglich, wenn es ganz klare Regeln und Sanktionen gibt – für den Fall, dass gegen das 'Fairplay' verstossen wird", meinte Pölzlbauer in einer Aussendung, "und es ist klar, dass in Österreich derzeit ständig gegen das 'Fairplay' im Einkommensbereich verstossen wird – und zwar zuungunsten der Frauen."

Neubewertung der Arbeit

Als weiteren Schritt regte die Frauenring-Vorsitzende eine Neubewertung der Arbeit an. Man müsse sich die Frage zu stellen, warum Arbeit, die typischerweise von Männern geleistet wird, schon in der kollektivertraglichen Einstufung mehr wert ist als jene, die von Frauen geleistet wird – und warum, wenn Frauen vermehrt in vormals "männliche" Berufe gehen, plötzlich das Einkommensniveau dieser Berufssparte deutlich sinkt: "Wenn alle Frauen plötzlich Mechanikerinnen werden würden, würde diese Arbeit plötzlich deutlich schlechter bezahlt als davor. Das stinkt doch gewaltig", so Pölzlbauer. (red)