Die Initiative "Zukunft der Wissenschaft" und IG "LektorInnen und freie WissenschafterInnen" machen mit einer "Petition zugunsten des akademischen Mittelbaus der Universität Wien" auf die Ungleichbehandlung von LektorInnen und AssistentInnen in Ausbildung aufmerksam. 369 WissenschafterInnen aus dem In- und Ausland haben ihre Unterstützung zugesagt.

In ihrem Schreiben kritisieren die WissenschafterInnen, dass durch den neuen Kollektivvertrag Probleme in der Personalpolitik wiederum nur verschärft werden würden. Angesprochen werden hier vor allem die Übergangsregelungen für LektorInnen und AssistentInnen in Ausbildung, die von den Begüstigungen des Kollektivvertrags nicht profitieren werden. Außerdem, so heißt es in der Petition, würden Schwierigkeiten mit der Kettenvertragsregelungen durch den neuen KV nicht gelöst werden. Der KV lasse zu viel Interpretationsspielraum zu, sodass "eine Fortführung oder gar Verschlechterung der derzeitigen, problematischen wie undemokratischen Personalpolitik" möglich sei.

Konkret wird befürchtet, dass die Senior-Lecturer-Stellen mehr forschen als lehren werden. Den AssistentInnen in Ausbildung soll durch den neuen KV das Dissertieren innerhalb ihrer Arbeitszeit unmöglich gemacht werden. "Ein brain drain hochqualifizierter Kräfte in Richtung anderer Universitäten, die dieses Lohndumping nicht unterstützen, ist absehbar." Durch die UG-Novelle würden sich - so die Initiative - diese Probleme noch verschärfen.

Adressiert wurde die Petition an Rektor Winkler, Wissenschaftsminister Hahn, die Dekaninnen und Dekane der Uni Wien sowie den Betriebsratsvorsitzenden der Uni Wien. (derStandard.at, 03.07.2009)