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Vor 77 Jahren wurde im Westen Wiens ein avantgardistisches Bauprojekt eröffnet.

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32 teils weltberühmte Architekten hatten sich daran beteiligt.

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Organisiert wurde das Projekt vom Architekten Josef Frank, dem es vor allem um funktionelle Lösungen ging.

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Die Debatte um eine Sanierung der maroden Wiener Werkbundsiedlung flammt wieder auf. FPÖ-Gemeinderätin Henriette Frank äußerte am Dienstag die Befürchtung, die Stadt verschleppe die notwendige Renovierung bewusst, um den Baugrund im Bezirk Hietzing für andere Zwecke freizubekommen. Stattdessen solle das Ensemble als Beispiel für die Architektur der Moderne generalsaniert werden, so Frank. Die Stadt unterstrich in einer Reaktion, dass ein entsprechendes Konzept bald vorliegen werde.

Es handle sich bei der 1932 eröffneten Mustersiedlung schließlich um mehr als "Steine im Grünen", so Frank. Die Begeisterung für die Moderne steige weltweit: "Das ist eine Modererscheinung, die Wien verschläft." So könnten auch einzelne Häuser der 70 Objekte umfassenden Anlage als Museum genutzt werden.

Sanierungskonzept soll in Kürze vorliegen

Wenn kein Geld für eine Komplettsanierung vorhanden sei, könne man auch sukzessive einzelne Blöcke in Angriff nehmen. Zur Erleichterung der Finanzierung ist für Frank auch eine Stiftungskonstruktion denkbar, in der die Kommune, Betriebe und Banken vereint wären. In jedem Falle müsse die Anlage als Gesamtensemble betrachtet werden, weshalb die Stadt, welche 48 Bauten ihr Eigen nennt, auch die in Privatbesitz befindlichen Häuser ankaufen solle, wenn diese - wie derzeit bei einem Objekt der Fall - zum Verkauf stehen.

Weitere Objekte anzukaufen schließt man im Ressort des zuständigen Stadtrats Michael Ludwig auf APA-Anfrage aus. Das komplette Sanierungskonzept werde allerdings in Kürze vorliegen. Dessen Erstellung sei kompliziert, da alle Objekte unter Denkmalschutz stünden, begründet man die Verzögerung bei der seit längerem angekündigten Maßnahme.

"Es wird definiert saniert werden."

Dennoch könne man jetzt schon sagen: "Es wird definiert saniert werden." Der Vorwurf, man wolle den lukrativen Baugrund für andere Zwecke freibekommen, sei nicht zu halten. Auch wolle man die Anlage als Wohnensemble bewahren, nicht als Museum nutzen.

ÖVP-Mandatar Bernhard Dworak brachte am Dienstag in einer Aussendung die Idee auf, die Werkbundsiedlung aus Wiener Wohnen in eine eigene Gesellschaft auszugliedern, um diese besser verwalten zu können. So sei die von ihm auf sieben Mio. Euro geschätzte Sanierung einfacher zu bewerkstelligen: "Auch der Verkauf einzelner Objekt wäre leichter", so Dworak. (APA)