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Markus Rogan hat sich neben seiner chlorreichen Sportler-Karriere zum Private Banker ausbilden lassen. Er hat damit eine Weitsicht bewiesen, wie wir sie uns an und für sich von allen nur wünschen können, denen wir unser Geld anvertrauen. Ob seine Ausbildung schon abgeschlossen ist, wissen wir nicht, aber die jüngsten Vorkommnisse in Rom legen Zeugnis davon ab, dass Rogan auch in seinem möglichen künftigen Brotberuf ganz in seinem Element sein und die ihm gestellten Aufgaben eines Bankers auf gewohnte Art und Weise bewältigen wird können.

Wie ein desperater Top-Banker soll sich Rogan nämlich in Rom mit kaputten Flaschen umgeben haben und mehrmals wie im Rausch auf das (Tanz-)Parkett zurückgekehrt sein. Um laufende (Gesichts-)Verluste auszugleichen, musste er mit Fortlauf der Stunden immer weitere Einsätze tätigen. Keine Hürde schien ihm dafür zu hoch, und die ihm in den Weg gestellten Sicherheiten rangen ihm bloß ein eloquentes Lächeln ab. Beim dritten Mal hat er sich aber verspekuliert, die Aufsicht nahm ihn hops und wartete, angeblich mit schlagenden Beweisen.

Was dann folgte, war ein Verhalten wie aus dem Schwarzbuch der Finanzmarktaufsicht: Auf seinem Standpunkt beharren, mit dem Finger auf andere zeigen, nach Möglichkeit untertauchen. Auf einmal realisierte sich eine denkbar schlechte Eigenkapitalrendite, Rogan verzockte seine ganze verbliebene Reputation. Selbst unter Investmentbankern sollen seine Imagewerte nur noch für verschämtes Kichern sorgen.

Das buchstäblich mit allen Wassern gewaschene Schwimm-As wurde also zum Buben degradiert, und so wird die Nachwelt nicht umhin kommen, Rogans Beliebtheitswerte nach den Vorkommnissen in der Diskothek "Shilling" in Euro umzurechnen. Und leider bleibt dann, wie jeder weiß, nicht mehr viel übrig. (Martin Putschögl, derStandard.at, 5.8.2009)