Wien - Herbert Haupt, ehemaliger Vizekanzler unter Schwarz-Blau, geht in Pension. In den "Salzburger Nachrichten" (Donnerstag-Ausgabe) kündigt der frühere Sozialminister an, nach Ablauf seiner Amtsperiode als Behindertenanwalt Ende dieses Jahres in den Ruhestand zu treten. Bilanz zieht Haupt zufrieden. In über 60 Prozent der Klientenbeschwerden habe man positive Ergebnisse erreichen können.

Haupts politische Karriere im Bund hatte 1986 begonnen, als er ein Mandat im Nationalrat eroberte. Später stieg er zum Dritten Nationalratspräsidenten auf. Wirklich nach oben ging es anlässlich der ersten Ära von Schwarz-Blau.

FPÖ-Chef und Vizekanzler

Haupt löste nach kurzem Elisabeth Sickl als Sozialministerin ab und brachte es nach den Knittelfelder Turbulenzen sogar zum FPÖ-Chef, Spitzenkandidaten bei der Nationalratswahl und letztlich Vizekanzler. Im April 2005 wechselte er wie die übrigen FP-Regierungsmitglieder zum BZÖ, der Erfindung des verstorbenen Jörg Haider. Nach Haupts Demontage wurde ihm unter seiner Nachfolgerin Ursula Haubner der Posten des Behindertenanwaltes überantwortet, den er seit Anfang 2006 wahrnahm.

Neben dieser überparteilichen Tätigkeit blieb Haupt seinen politischen Wurzeln treu. Bei der letzten Kärntner Gemeinderatswahl kandidierte er vergeblich für das Amt des Spittaler Bürgermeisters. Nun ist für Haupt, der Ende September seinen 62. Geburtstag feiert, Schluss mit der Politik. Sein erster Plan für die Zeit danach ist ein dreimonatiger Segeltörn. (APA)