Bild nicht mehr verfügbar.

Vorarlberg will, dass Schulen mit insgesamt zehn Schülern nicht aufgelassen werden.

Foto: dpa/Rumpenhorst

Bregenz - Vorarlberg will weiter in jeder Gemeinde mindestens eine Volksschule beibehalten. Im kommenden Schuljahr 2009/10 gibt es im Ländle 64 Grundschulen mit jahrgangsübergreifenden Klassen, 22 davon sind einklassig geführte Kleinstschulen mit bis zu 20 Kindern. An sieben dieser Bildungseinrichtungen sei die Schülerzahl aller vier Stufen zusammen unter zehn gefallen, dennoch bekenne man sich auch dort zum Erhalt der Kleinschulen, so Landeshauptmann Herbert Sausgruber (ÖVP) und Schul-Landesrat Siegi Stemer (ÖVP) am Dienstag.

Schule für Identität eines Dorfes wichtig

Trotz der Rechnungshofkritik, wonach Schulen mit so wenigen Kindern nicht mehr die Voraussetzung für ein Weiterbestehen erfüllten, wolle man an den Kleinstschulen festhalten, so die Regierungsmitglieder bei einer Pressekonferenz nach der Regierungssitzung. Sausgruber führte dabei vor allem die Bedeutung einer Schule für die Identität eines Dorfes ins Feld. "Natürlich kostet das auch Geld", so Sausgruber. Insgesamt bringe man dafür rund 4,5 Mio. Euro aus Landesmitteln auf.

Man wolle in Vorarlberg nicht, dass "zentralistische Schulorganisationen Platz greifen", wo von Wien aus entschieden werde, ob eine Schule aufrechterhalten werde oder nicht. "Das wollen wir in unserer regionalen Verantwortung selbst entscheiden", betonte Stemer. Neue Impulse für die Entwicklung der Kleinschulen im alpinen Raum erhofft sich Vorarlberg von einem grenzüberschreitenden Forschungsprojekt der Pädagogischen Hochschulen Vorarlberg, Graubünden, St. Gallen und Wallis. In dem Interreg IV-Projekt werden 45 Grund- und Oberstufenschulen auf ihre organisatorischen und methodisch-didaktischen Prozesse untersucht. (APA)