Die Ursachen für Lese- und Rechtschreibschwächen sind nicht erst in der Schule zu bekämpfen sondern schon im Vorschulalter. Je früher desto besser, meint Reinhard Kargl vom Grazer Lese-Rechtschreibinstitut im Ö1-Morgenjournal. Das verpflichtende Kindergartenjahr sei deshalb eine Chance auch rechtzeitig etwas dagegen zu unternehmen.

Legasthenische Buchstabenverwechslung spielt unter Forschern, Pädagogen und Psychologen nicht mehr die Hauptrolle. Vielmehr geht es um das ganzheitliche Erfassen von Sprache - und das beginnt schon bevor ein Kind Lesen oder Schreiben lernt. "Da gibt es etwa die phonologische Bewusstheit, zum Beispiel die Fähigkeit, mit Reimen umzugehen, oder die Fähigkeit, Anlaute zu erkennen, bestimmte Unterschiede wie etwa Haus und Maus, dass das einen anderen Anlaut hat. Da gibt es eine bestimmte Risikogruppe von Kindern, die Probleme hat, solche Unterschiede zu erlernen und zu erkennen", so Kargl.

Derzeit dürften etwa drei bis fünf Prozent der österreichischen Kinder von einer Lese- oder Rechtschreibschwäche betroffen sein - also mindestens 40.000 SchülerInnen. (red/derStandard.at, 02.10.2009)