Wien - Entgegen der Gerüchte der vergangenen Tage sei eine Wiedervereinigung mit der FPÖ laut dem Kärntner BZÖ-Chef Uwe Scheuch nie wirklich Thema gewesen. Man sollte sich aber alle Perspektiven offenlassen, sagte er vor dem BZÖ-Parteivorstand am Mittwochnachmittag in Wien. Der steirische BZÖ-Chef Gerald Grosz forderte hingegen eine "Politik des logischen Hausverstandes" statt Ideologien.

"Das Thema ist nie wirklich auf dem Tisch gewesen", sagte Scheuch zu einer möglichen Wiedervereinigung mit den Freiheitlichen. Aber auch für die Zukunft sollte man sich "alle Perspektiven" offenhalten. Jede Mehrheit rechts der Mitte sei ihm recht. Für die heutige Sitzung des Parteivorstandes erwartet Scheuch ein "gutes, konstruktives Gespräch". Er habe eine klare Kärntner Position mitgebracht und sei davon überzeugt, dass Parteichef Josef Bucher diese auch mittragen werde.

Grosz, der mit einem Buch des verstorbenen Kärntner Landeshauptmannes Jörg Haider (B) angereist war, will die Sitzung dazu nutzen, um die Sinnhaftigkeit von ideologischen Diskussionen zu klären. Er sei gegen Ideologien und wolle stattdessen eine "Politik des logischen Hausverstandes". Abermals sprach sich Grosz gegen eine Wiedervereinigung mit der FPÖ aus. Diese Diskussion sei "sehr virtuell und sinnbefreit". Seine steirische Landesgruppe sei sehr gut aufgestellt, weshalb er nicht über irgendwelche Vereinigungen nachdenke.

Das BZÖ will heute im Vorstand den zukünftigen Weg der Partei diskutieren. Nach der letzten Niederlage bei der Landtagswahl in Oberösterreich war Kritik am Kurs von Parteichef Bucher aufgekommen. Nun ist man bemüht, eine einheitliche Parteilinie zu finden und ein Parteiprogramm zu formulieren, das am Parteitag am 26. Oktober dann beschlossen werden soll. (APA)