Die Tochter aus gutbürgerlichem Haus, 1952 geboren in Rieden bei Füssen, aufgewachsen in Darmstadt, machte anno 1985 mit Bernarda Albas Haus ihre erste große Regie-Ansage. Es folgten Anfang der 90er-Jahre einmal bessere, einmal schlechtere Zeiten als "Heimleiterin" (Breth) an der Berliner Schaubühne. Danach wurde das Burgtheater zum Schaffenszentrum. Hier hat Breth in texttreuen und diese Treue scharfsinnig abtastenden Inszenierungen ihre große Affinität zu Werken des 19. Jahrhunderts bewiesen. So entstanden legendäre Arbeiten wie Emilia Galotti oder Don Carlos.

Der Berliner Theaterkritikerin Irene Bazinger (FAZ) gab die Meisterregisseurin für einen Interviewband ausführlich Auskunft über ihre Arbeitsweise. In Originalbesetzung wird der bei Rotbuch erschienene Band Frei für den Moment. Regietheater und Lebenskunst heute, Samstag, vorgestellt. Standard-Kulturressortleiterin Andrea Schurian moderiert das Gespräch. (afze, DER STANDARD/Printausgabe, 14./15.11.2009)