Wien - Richtschnur für die Aufteilung der von Wissenschaftsminister Johannes Hahn (ÖVP) im Zuge der Studentenproteste bereitgestellten "Notfalls-Reserve" aus dem Uni-Budget in Höhe von 34 Millionen Euro ist der jeweilige Studentenzuwachs an den einzelnen Unis. Das gab Hahn am Sonntag in der ORF-Sendung "Hohes Haus" bekannt.

Hahn: Mehr Geld für Uni Wien

Damit soll sichergestellt werden, dass das Geld dort eingesetzt wird, wo es am dringendsten gebraucht wird. Die Bandbreite der Mittel reicht von rund 70.000 Euro für Unis mit geringem Studierendenzuwachs bis zu neun Millionen Euro für Unis mit großen Zuwächsen. Konkret nannte er dabei die Uni Wien.

Die Mittel sollen in jenen Bereichen bzw. Studien eingesetzt werden, in denen auf Grund der stark steigenden Studierendenzahlen eine besondere Belastungssituationen entstanden ist, ist Hahns Vorgabe.

Vorschläge bis 15. Jänner

Als Beispiele nennt man im Ministerium etwa die Hörsaal- und Seminarraumausstattung, Modernisierung im Lehrveranstaltungsbereich, gegebenenfalls auch zusätzliches Lehr-Personal. Die Uni-Leitungen und die lokale Hochschülerschaften gemeinsam Vorschläge erarbeiten, wo sie das Geld an ihrer jeweiligen Uni einsetzen möchten. Bis zum 15. Jänner 2010 müssen die Unis ihre Vorhaben beim Ministerium einreichen.Studentenproteste - Burgtheater bietet sich als Forum an

Burgtheater-Direktor Hartmann: "Große Sympathien"

Nach der Unterbrechung einer Burgtheater-Vorstellung durch protestierende Studenten am Samstagabend überlegt Direktor Matthias Hartmann, sein Theater als Diskussionsforum für Studenten, Politiker und Fachleute zu öffnen. Das berichtet die Tageszeitung "Die Presse". Das Burgtheater habe "große Sympathien" für die Anliegen der Studierenden.

Im für die Burg ressortzuständigen Unterrichtsministerium hieß es laut einem Sprecher dazu: "Wenn Hartmann solche Signale als Teil seines künstlerischen Konzepts sieht, ist das legitim. Das fällt in die Autonomie der Bundestheater. Die Politik mischt sich da nicht ein."

BZÖ: "Linke Chaoten"

Kein Verständnis für die Proteste "linker Chaoten" in der Burg zeigte dagegen BZÖ-Obmann Josef Bucher. "Es ist nicht einzusehen, dass diese die gesamte Gesellschaft in Geiselhaft nehmen und jetzt auch während Theatervorführungen Krawall machen", erklärte er in einer Aussendung. Es gehe hier nur noch um Provokation und linke Gesellschaftskritik, mit den Besetzungen der Unis müsse Schluss sein. (APA)