Innsbruck - Gleich drei Absolventen der Universität Innsbruck sind am Dienstag "sub auspiciis praesidentis rei publicae" promoviert worden. Die durch Bundespräsident Heinz Fischer überreichten Goldenen Ehrenringe der Republik gingen an die Kärntnerin Ulrike Söllner-Fürst, an den Vorarlberger Mathias Moosbrugger und die Tirolerin Frederike Gösweiner. Fischer hob in seiner Ansprache die "besonders schätzenswerten" Leistungen der drei Kandidaten hervor und mahnte "zusätzliche Bemühungen" ein, um die "großen Probleme der Universitäten" zu lösen.

Voraussetzungen für eine derartige Auszeichnung sind unter anderem der Abschluss aller Oberstufenklassen mit "Ausgezeichnetem Erfolg", die Ablegung der Matura mit "Auszeichnung" sowie die Bewertung sämtlicher Diplom- und Rigorosenprüfungen mit "Sehr Gut".

Historiker, Literaturwissenschafterin und Germanistin ausgezeichnet

Ulrike Söllner-Fürst (geboren 1954 in Villach) studierte Rechtswissenschaften an der Universität Graz und promovierte 1979. Nach Studienaufenthalten in den USA, in Italien und Venezuela absolvierte sie die Gerichtspraxis in Graz. Von 1982 bis 1985 war sie Universitätsassistentin am Institut für Völkerrecht der Universität Innsbruck. Von 1997 bis 2003 studierte Söllner-Fürst Vergleichende Literaturwissenschaft und Deutsche Philologie an der Universität Innsbruck. 2003 bis 2009 folgte das Doktoratsstudium im Bereich Komparatistik, das sie im Mai 2009 mit einer Dissertation zum Thema "Das Schreiben des Abenteuers, das Abenteuer des Schreibens. Medienarchäologie und intermediale Ästhetik in Alejo Carpentiers Roman Los pasos perdidos" abschloss.

Mathias Moosbrugger (geboren 1982 in Au (Bregenzerwald)) absolvierte von 2000 bis 2005 Geschichte und Sozialkunde (Lehramt) sowie Kombinierte Religionspädagogik an der Universität Innsbruck. 2006 begann er sein Doktoratsstudium im Fach Geschichte, das er 2009 mit einer Arbeit zum Thema "Untersuchungen zur Verfassungsgeschichte des Hinteren Bregenzerwaldes. Strukturgeschichtliche Bewegungen vom Mittelalter zur Neuzeit" beendete. Im Zentrum seiner bereits abgeschlossenen Doktorarbeit im Fach Geschichte steht der Versuch der Rekonstruktion der strukturgeschichtlichen Grundlagen der Entwicklung einer talschaftsübergreifenden Gerichtsgemeinde im Hinteren Bregenzerwald im heutigen Vorarlberg.

Friederike Gösweiner (geboren 1980 in Rum) begann 1999 ihr Studium der Deutschen Philologie und Politikwissenschaft an der Universität Innsbruck, das sie 2004 beendete. Ihr Doktoratsstudium im Bereich Deutsche Philologie schloss sie im September 2009 mit einer Dissertation über "Einsamkeit in der jungen deutschsprachigen Literatur der Gegenwart" ab. Seit Ende 2007 arbeitet Friederike Gösweiner als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Germanistik an einem FWF-Projekt zur medialen Lyrikrezeption mit. Neben zahlreicher Stipendien wurde sie 2009 außerdem mit dem Würdigungspreis des Bundesministeriums für Wissenschaft und Forschung ausgezeichnet. (APA)