Montage: derStandard.at

Beide wurden nicht in Kärnten geboren. Beide wurden in den 80er-Jahren auf Schultern getragen und haben Männer wie Frauen in Extase versetzt. Beide wurden fast religiös verehrt und waren weltweit ein Begriff: Jörg Haider und Michael Jackson waren und sind sich näher, als die gesamte Menschheit (exklusive Stefan Petzner, denn jetzt kommt's:) je gedacht hätte.

Und von beiden wurden kürzlich Devotionalien versteigert: Hier Jacksons Handschuh, den er bei seinem allerersten "Moonwalk"-Auftritt trug. Der glückliche Käufer, ein Geschäftsmann aus China, blätterte 350.000 Dollar hin und sagte, dass er selbstredend auch noch viel mehr für den strassbesetzten Handschuh "Made in Korea" bezahlt hätte. Jackson hatte das Ding 1983 keine 20 Dollar gekostet.

Dort Haiders Porsche - allerdings nicht jener, in dem er im Juni 2000 Wolfgang Schüssel quasi offen legte, sondern ein neueres Modell. Der Käufer, ein Geschäftsmann aus Xiberg, bekam für 90.250 Euro den Zuschlag. Kurz darauf ließ er wissen: Er hat an der Auktion gar nicht teilgenommen, will das Auto (Made in Germany) nicht und hat auch das Geld dafür gar nicht.

Dies alles zeigt uns, dass es punkto Image zwischen Michael Jackson und Jörg Haider doch leichte Unterschiede gegeben haben könnte. Und so freuen wir uns auf weitere schöne Reaktionen. "Mein Penthouse an der Upper East Side muss mir dieser Thriller ja wohl wert sein!", jauchzt jener himmelhoch, der den Defi erwirbt, mit dem Jackson nicht mehr wiederbelebt werden konnte. "Zweitmeistbietender, geh du voran", ruft hingegen der zu Tode Betrübte, der das Handy ersteigert, mit dem Haider vor dem Spargelessen mit Gusenbauer die Fotografen anrief. Und "Ich habe euch belogen!" könnte jener perplexen Seele entfahren, die den Zuschlag für die Waschmittelflasche erhält, der Haider seinen tiefsten Kalauer verdankte. (Martin Putschögl, derStandard.at, 25.11.2009)