Die FPÖ veranstaltete Islam-Seminare, friedliche Botschaften hatte man dort aber nicht parat: "In Seminaren der Freiheitlichen Parteiakademie findet Verhetzung statt," heißt es in News.

"Brutale Anschuldigungen gegen Muslime"

Die Seminarleiterin Elisabeth Sabaditsch-Wolff, in den 90er-Jahren im Kabinett von Wolfgang Schüssel und später an mehreren Botschaften im arabischen Raum tätig, erhebe in ihren Kursen über den Islam brutale Anschuldigungen gegen Muslime, heißt es im Bericht: "Der Islam ist feindselig. Der Koran ist böse. Muslime hassen uns und befinden sich im Dauerkrieg mit uns. Und sie töten und vergewaltigen Kinder wegen ihrer Religion," steht in der Zeitschrift. Man erstattete deshalb Anzeige wegen Verhetzung bei der Staatsanwaltschaft Wien.

Einladung von Strache an Jungwähler

Die Einladung zu dem Seminar kam von FPÖ-Chef Heinz Christian Strache persönlich: "Top-Seminare zum 0-Tarif" versprach er in einem Brief, der diesen Sommer an Österreichs Jungwähler ging. Veranstalter ist das FPÖ Bildungsinstitut, das heuer 2,2 Millionen Euro an öffentlichen Förderungen bekommt. Damit soll - so steht es zumindest im Gesetz - staatsbürgerliche Bildungsarbeit geleistet werden, schreibt die Illustrierte.

FPÖ gelassen

Gelassen bis sarkastisch reagiert die FPÖ auf den "News"-Bericht zu dem umstrittenen Islam-Seminar des freiheitlichen Bildungsinstituts. Das Institut könne sich nun eine weitere Bewerbung für die laufende Seminarreihe ersparen, höhnte FP-Generalsekretär Herbert Kickl laut APA.

Zur Materie selbst verwies Kickl bloß darauf, dass "die inhaltlich durchaus auch kontroversielle Diskussion zu aktuellen Themen" geradezu die Substanz der Demokratie sei und in anderen Ländern längst auf der Tagesordnung stehe. (red, derStandard.at, 25. November 2009)