Ein Monolog als Erinnerungsspur.

Foto: Gruppe 80

Der "Elendsrealist" und "Anti-Heimat"-Literat Franz Innerhofer (1944-2002) war kein Dramatiker. Einer seiner zwei Bühnentexte, der Monolog "Scheibtruhe. Die Geschichte der Hanna R.", derzeit im Theater Gruppe 80 zu sehen, ist das Erinnerungsgespinst einer Frau, die den Kriegsdienst u. a. bei oberösterreichischen Bauern versehen hat, am Feld, neben KZ-Häftlingen. In einer Inszenierung Heinz Schwarzingers verpufft diese Erinnerungsspur aber schnell. Helga Illich schreitet über eine leer geräumte, nur mit Zeitungspapier ausgelegte Bühne, in der Gabriele Hütter die Stelle einer stummen Zuhörerin einnimmt. Schwerstarbeit für Illich in einem fragwürdigen Konzept. (afze/DER STANDARD, Printausgabe, 1.4.2003)