Mainz/Köln - Die im Juni gestorbene Tanzkünstlerin Pina Bausch ist am Samstag in Mainz posthum mit dem Theaterpreis "Der Faust" für ihr Lebenswerk geehrt worden. Sie habe das deutsche Tanztheater über die Grenzen hinaus revolutioniert und zu einer Marke entwickelt, hieß es in der Begründung. Mit Werken wie "Cafe Müller" habe sie die Sprache des Tanzes bereichert und befruchtend auf andere Theaterformen eingewirkt, wie der Deutsche Bühnenverein mitteilte. Der ehemalige Geschäftsführende Intendant am Stuttgarter Staatstheater, Hans Tränkle, bekam den "Preis des Präsidenten".

Die nationale undotierte Auszeichnung "Der Faust" wird in acht weiteren Kategorien verliehen. In der Sparte "Darstellerische Leistung Schauspiel" wurde Meike Droste für die Rolle der Mascha in "Die Möwe" geehrt, inszeniert am Deutschen Theater und Kammerspielen Berlin. Die Regisseurin Karin Beier bekam den Preis in der Kategorie "Regie Schauspiel" für "Das goldene Vlies", inszeniert am Schauspiel Köln. In "Darstellerische Leistung Tanz" konnte sich Christopher Roman von "The Forsythe Company" für seinen Part in "I Don't Believe in Outer Space" durchsetzen, gespielt am Bockenheimer Depot in Frankfurt.

Die Auswahl der Preisträger treffen 340 Mitglieder der Deutschen Akademie der Darstellenden Künste. Mehr als 100 Bühnen aus dem deutschsprachigen Raum reichten in diesem Jahr rund 500 Vorschläge ein. Dabei sind Nennungen aus dem eigenen Haus ausgeschlossen. Der Künstlerische Ausschuss des Bühnenvereins, der sich aus Intendanten und Kulturpolitikern zusammensetzt, erarbeitet dann gemeinsam mit Vertretern der Kulturstiftung der Länder, des im jeweiligen Jahr beteiligten Bundeslandes sowie externen Sachverständigen einen Vorschlag von drei Kandidaten für jede der acht Kategorien. (APA)