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Der Ton im französischen Streit um ein paar Zentimeter Stoff mehr oder weniger wird schärfer.

Foto: APA/AP/Fernando Vergara

Paris - Die Abgeordneten der französische Regierungspartei UMP wollen muslimischen Frauen das Tragen von Ganzkörperschleiern in der Öffentlichkeit komplett verbieten. "Realität ist, dass in Frankreich vernünftigerweise niemand will, dass sich diese Praxis in unserem Land ausbreitet", sagte UMP-Fraktionschef Jean-Francois Cope der Tageszeitung "Le Figaro" (Mittwoch). Die Mehrheit der FranzösInnen und auch die VertreterInnen der Muslime im Land seien der Ansicht, dass das Tragen eines Ganzkörperschleiers nicht mit dem Gemeinschaftsleben und den Werten der Republik vereinbar sei.

Thema in Ausschuss der Nationalversammlung

In Frankreich wird seit Monaten über ein mögliches Verbot von Schleiern gestritten, die nur schmale Sehschlitze für die Augen offen lassen (Nikab) oder diese sogar noch mit einem Gitterschleier verdecken (Burka). Auch ein Ausschuss der Nationalversammlung beschäftigt sich zurzeit mit dem Thema.

Sarkozy wartet auf Bericht

Präsident Nicolas Sarkozy hatte zuvor die Vollverschleierung als Zeichen der Unterdrückung bezeichnet und die Burka in Frankreich für "unerwünscht" erklärt. Er hatte aber kein Verbot angekündigt, sondern das Vorgehen dem Parlament überlassen (mehr dazu hier).

Die Regierung selbst gilt als Unterstützer eines abgeschwächten Verbots. Dieses würde das Tragen von Ganzkörperschleiern lediglich für Mitarbeiterinnen des öffentlichen Dienstes verbieten. Sarkozy will sich äußern, wenn Ende Jänner der Bericht der Parlamentskommission vorliegt. (APA/Ag.)