Derzeit gibt es an 244 Standorten eine "Neue Mittelschule". Mit diesem Modell strebt Bildungsministerin Schmied eine gemeinsame Schule aller 10- bis 14-jährigen an. Trotz eines Schritts in die richtige Richtung, sei die "Neue Mittelschule" nur eine Aufwertung der Hauptschulen, so Schulexperte Andreas Salcher gegenüber Ö1. In 95 Prozent der Fälle wurden Hauptschulen in "Neue Mittelschulen" umgewandelt. Erst wenn man weiß, wieviele Schüler tatsächlich nach der "Neuen Mittelschule" maturiert haben, könne man den Effekt des Schulversuchs beurteilen.

Im kommenden Schuljahr soll es 143 neue Modell-Schulen geben, insgesamt wären dann 387 Plichtschulen "Neue Mittelschulen". Damit wäre die derzeitige Grenze, wonach 10 Prozent der Pflichtschulen "Neue Mittelschulen" sein dürfen überschritten. Die SPÖ fordert eine Anhebung auf 20 Prozent, die ÖVP ist dagegen.

Schilcher: ÖVP wird Meinung überdenken

Dass die ÖVP sich mit einer Anhebung anfreunden könnte, damit rechnet der ehemalige steirische ÖVP-Landesschulpräsident Bernd Schilcher, der die Bundesregierung berät. Schilcher, ein Befürworter der Gesamtschule, sieht den Schulversuch als Erfolg an.

Den geringen Anteil an Gymnasien sieht er im Ö1-Morgenjournal dadurch begründet, dass die Gymnasien nicht ihre Unterstufen verlieren wollen. Schilcher ist jedoch überzeugt, dass nachdem siche die Wirtschaft, die Industrie sowie die katholische wie evangelische Kirche gegen eine frühe Selektion ausgesprochen haben, die ÖVP bald ihre Meinung überdenken wird.Am 22. Jänner hat Bildungsministerin Schmied einen Initiativantrag eingebracht, der die Anhebung auf 20 Prozent beschließen soll. (red, derStandard.at, 4.1.2009)