Für Unmut sorgte vergangene Woche die Absicht des Wissenschaftsministeriums einen neuen Erlasstatbestand bei der Einhebung von Studiebeiträgen einzuführen. Die Universitätenkonferenz (uniko) kritisiert die geplante Einführung des Beitragsentfall bei Mehrfachstudien. Der designierte Präsident der uniko Hans Sünkel sieht darin eine "administrative Schikane, die als Schildbürgerstreich empfunden wird", so der Rektor der TU Graz.

Der Erlass sieht die Befreihung der Beitragspflicht vor, wenn Stufierende einem zweitem Studium nachgehen und mehr als 10 ECTS-Anrechnungspubkte pro Semester absolvieren. Unklar ist jedoch - so die uniko in einer Aussendung - ob die Anrechnungspunkte pro Studienrichtung oder insgesamt absolviert werden müssen. Sünkel sieht dies als Bruch der "seinerzeitigen Vereinbarungen" und erwartet ob der Möglichkeit durch eine Zweitstudium den Studiengebühren zu umgehen eine höhere Drop-Out-Rate, eine schlechter Planbarkeit des Lehrangebots und Verteilungsprobleme der Gebührengelder zwischen den Universitäten. (red, derStandard.at, 4.1.2010)