Bild nicht mehr verfügbar.

"Je näher das am eigenen Arbeitsplatz ist, umso blöder schaut es aus.", so Walter Riegler. Der Vorsitzende der Pflichtschullehrergewerkschaft empfielt seinen LehrerkollegInnen - wenn nötig - möglichst weit von ihrer Heimatschule Nachhilfe zu geben.

Foto: APA/Hochmuth

Wien - Überraschende Unterstützung erhält SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Laura Rudas - von der Lehrergewerkschaft. Rudas hatte im STANDARD-Interview gefordert, die Nachhilfetätigkeit von Lehrern stärker zu reglementieren. Sie sieht es als problematisch an, wenn Lehrer Schülern der eigenen Schule Nachhilfe erteilen. Rudas fordert, dass Nachhilfe als Nebenbeschäftigung gemeldet und dann genehmigt werden müsste.

Rudas stößt bei Lehrergewerkschaft auf offene Türen

Walter Riegler, Vorsitzender der Pflichtschullehrergewerkschaft, hält es ebenfalls für problematisch, wenn Lehrer Schülern der eigenen Schule Nachhilfe erteilen. "Je näher das am eigenen Arbeitsplatz ist, umso blöder schaut es aus." Den Kindern der eigenen Klasse dürfe man vom Gesetz her ohnedies nicht Nachhilfe geben. Sollte diese Regelung auch auf die eigene Schule ausgeweitet werden, "hätte ich kein Problem damit", sagt Riegler. "Da wird es von der Gewerkschaft keinen Widerspruch geben."

Prinzipiell rät Riegler den Lehrerkollegen, Nachhilfe möglichst weit weg von der eigenen Schule zu geben. "Es gibt großen Bedarf. Wenn wer glaubt, Nachhilfe geben zu wollen, soll er das mindestens drei Schulen weiter tun."

Im Unterrichtsministerium verweist man auf die bevorstehenden Dienstrechtsverhandlungen, da könne man auch dieses Problem lösen. (Michael Völker/DER STANDARD-Printausgabe, 5.1.2010)