Kleinkinder aus Familien mit Migrationhintergrund besuchen in Deutschland weniger oft Kindertagesstätten oder Kindergärten. Während 2008 94 Prozent der 3- bis 5-jährigen Kinder ohne Migrationshintergrund eine Bildungseinrichtung besuchten, waren es nur der 83 Prozent der Zugewanderten. Dies geht aus einer Studie der Bertelsmannstiftung hervor.

Besonders gering ist der Anteil in den ostdeutschen Bundesländern. Dort sind nur 66 Prozent der Kinder mit Migrationshintergrund zwischen 3 und unter 6 im Bildungssystem integriert. Deutschlandweit schneidet Baden-Württemberg mit einer Beteiligung von 94 Prozent am besten ab, bei den westdeutschen Bundesländern ist Schleswig-Holstein mit 60 Prozent das Schlusslicht. 

Die Bertelsmannstiftung sieht in ihrer am Montag präsentierten Studie einen Hinweis darauf, dass Kinder mit Migrationshintergrund erst im letzten Jahr vor der Einschulung oder gar nicht eine Kindertageeinrichtung besuchen. Diesbezüglich sei das in Deutschland geplante Betreuungsgeld der völlig falsche Anreiz, so das Vorstandsmitglied der Bertelsmannstiftung in einer Aussendung. (red, derStandard.at, 5.1.2009)