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Lehrer an einer oberösterreichischen HAK müssen sich in Zukunft auch eine Zeugnismappe anlegen, in der ihre Leistung nachgewiesen wird.

Foto: AP/Rietschel

Linz - Die rund 1.000 Lehrer der Handelsakademien (HAK) in Oberösterreich werden österreichweit bisher einmalig von ihren Schülern benotet. Wird ein Pädagoge wiederholt schlecht bewertet, muss er Fort- und Weiterbildungsseminare besuchen, berichten die "Oberösterreichischen Nachrichten" (OÖN) in ihrer Donnerstagausgabe.

Hintergrund für diesen Schritt ist die flächendeckende Einführung von Qualitätsmanagement an allen 18 Handelsakademien. Zur Qualitätskontrolle und -sicherung gehört auch die Beurteilung der Lehrerarbeit. "Keiner kann das besser als die Schüler" wird der für Handelsakademien zuständige Landesschulinspektor Gerhard Brandstätter in der Zeitung zitiert. Die Schüler geben ihr Urteil über den jeweiligen Professor anonym via Computer ab. Welche Klasse welchen Lehrer benotet, entscheidet nicht der Pädagoge - er könnte ja seine Lieblingsklasse auswählen -, sondern der Direktor. Beurteilt werden die Lehrer in den Bereichen Fachwissen, Wissensvermittlung, Unterrichtsqualität und gerechte Notengebung. Die Beurteilung erfolgt nicht in Schulnoten, sondern in Prozent. Der Lehrer erfährt, wie viel Prozent der Schüler ihm in den jeweiligen Bereichen ein sehr gutes, ein mittleres oder ein schlechtes Zeugnis ausgestellt haben.

Im Anschluss daran bespricht jeder Lehrer das Ergebnis mit der Klasse. "Das bringt viel mehr, als wenn ich als Direktor eventuelle Schwächen mit einem Lehrer bespreche", sagt der Direktor der HAK Linz-Auhof Max Dirisamer in den OÖN. Das Gespräch mit den Schülern mache laut Brandstätter dem Lehrer schnell klar, "wo es etwas zu verbessern gibt". Pädagogen, deren Arbeit von den Unterrichteten wiederholt schlecht beurteilt wird, müssten Fort- und Weiterbildungsseminare besuchen. (APA)