Salzburg - Er werde als Freier im Parlament bleiben und sich keiner anderen Partei anschließen, auch nicht der FPK. Vergangene Woche ist der Salzburger Abgeordnete Erich Tadler (51) aus dem BZÖ-Parlamentsklub ausgeschlossen worden. Tadler ist bei den Nationalratswahlen als parteifreier Kandidat für das BZÖ über die Landesliste in den Nationalrat gewählt worden. Er will jetzt als wilder Mandatar vor allem als Vertreter lokaler Salzburger Bürgerinitiativen weiterarbeiten.

Der Grund für seinen Klub-Ausschluss ist laut Tadler in der Sitzplatzzuteilung beim FPK-Parteitag Mitte Jänner zu suchen. Dort sei er "als Beobachter" am Ehrentisch gesessen. "Ich bin am falschen Tisch gesessen" , sagt er, das sei für Parteichef Josef Bucher schon der "Casus Belli" gewesen.

Im Standard-Gespräch bestreitet Tadler die von Bucher ins Treffen geführten finanziellen Forderungen: Er habe lediglich für den Aufbau einer Landesorganisation Unterstützung gefordert. Die BZÖ-Spitze habe sich aber nur auf Kärnten und die eigene "Luftblase in Wien" konzentriert. Aber auch inhaltlich will der ehemalige AK-Rat Buchers Kurs nicht mittragen: Wer den Wirtschaftsliberalismus befürworte, "bleibt gleich beim VP-Wirtschaftsbund" , prophezeit er dem BZÖ das Scheitern.

Mit Tadlers Ausschluss hat der orange Parlamentsklub nur mehr 16 Mitglieder. Tadler erwartet weitere Abgänge. So soll auch der Niederösterreicher Ernest Windholz den Klub verlassen. (Thomas Neuhold, DER STANDARD, Printausgabe, 25.1.2010)