Die Gänsemagd

Eines des bekanntesten und tiefgründigsten Märchen der Brüder Grimm hat am Donnerstag, 18. Februar im Wiener Dschungel Premiere: In der "Gänsemagd" verliert eine Königstochter den Schutz ihrer Mutter und ihr Pferd und ihren Prinz an ihr Kammermädchen. Die Königstochter muss nun Gänse hüten. Aber ihr Pferd Fallada kann sprechen - und aus Angst vor Verrat lässt das Kammermädchen es töten. Die Königstochter vertraut ihr Schicksal einem alten Eisenofen an...

In der "Gänsemagd" ist der Held eine Heldin. Märchen bevorzugen kein Geschlecht: Denn Mädchen müssen sich genauso in seelenverschlingende Abenteuer stürzen wie Buben.

Für die Berliner Komponistin, Iris ter Schiphorst, stecken in dieser konfliktreichen Geschichte aber auch eine gewisse Komik und große poetische Bilder. Nach den beiden Kinderopern "Das Tapfere Schneiderlein" und "Eisenhans!" findet die Grimmschen Märchen-Opern-Trilogie der Wiener Taschenoper mit dieser Uraufführung ihren Abschluss. Für ein junges Publikum ab 7 Jahren. Zu sehen bis 25. Februar.

Links: Mehr zum Stück sowie Aufführungstermine unter Wiener Taschenoper und Dschungel Wien, Museumsplatz 1, 1070 Wien

Foto: Sujet Gänsemagd/Wiener Taschenoper

Ladies in the City

Was Frauen wollen? "Ladies in the City" glaubt das zu wissen und öffnet seine Wohlfühloase für alle "Ladies" in Wien zum ersten Mal am Donnerstagabend, den 18. Februar, zur Einstandsfeier. Mit dem neuen Lokalkonzept wollen die BetreiberInnen speziell auf die "Bedürfnisse der Frau von heute" eingehen, bieten künftig abwechslungsreiches Wochenprogramm und
monatliche "Ladies Specials".

Link: Ladies in the City, Untere Donaustrasse 19 (Ecke Aspernbrückengasse), 1020 Wien

Foto: Christian Fischer

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Neues aus dem palaverconnected

Im Internetcafé kann frau beim Kreativ-Workshop "Farben von Wasser" mitmachen. Die Werke werden ab dem Weltwassertag, dem 22. März, der Öffentlichkeit präsentiert.  Anleitung und Begleitung durch Uma U. Höbel, diplomierte Malbegleiterin und Kunsttherapeutin. Termine: 23.02., 02.03., 09.03., 16.03.2010, 14:00 - 17:00 Uhr

Näheres zum Workshop hier; Anmeldung: Tel. 0316 - 712448 -12

Außerdem kann frau sich am 25. Februar von 10 - 11.30 über "Scheidung als Chance?" informieren. Juristische und psychologische Aspekte werden mit erfahrenen Mitarbeiterinnen der Frauenberatungsstelle besprochen. Leitung: Dr.in Erna Schuller, Gesundheitspsychologin und Mag.a Barbara Scherer, Juristin.

Näheres dazu hier; kostenlos, keine Anmeldung erforderlich

Link: palaver connected, Internetcafé, Griesgasse 8, 8020 Graz

Foto: REUTERS/David Gray

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Frauenfilmtage 2010

"Unsichtbare Rebellinnen" lautet das Motto der von "proFrau" organisierten heurigen FrauenFilmTage von 26. Februar bis 4. März im Filmhaus Kino. Dabei spannt sich der Bogen etwa bei den Dokumentarfilmen von den Friedensaktivistinnen in Afrika bis nach Österreich, von Widerstandskämpferinnen gestern bis heute.

Die Auswahl internationaler Spielfilme, u.a. aus Polen - wie der Eröffnungsfilm "Nothing Personal" von Urszula Antoniak (rechts im Bild) mit Lotte Verbeek (links) -, Frankreich, Deutschland oder den USA, erzählt von Annäherung und Freude, Hoffnung, Verlust und Enttäuschung.

Die erste Personale der FrauenFilmTage ist der österreichischen Regisseurin und Autorin Karin Berger gewidmet. Seit Beginn ihres Filmschaffens in den 80er-Jahren ist Karin Berger eine kritische Filmschaffende, die Lebensgeschichten nachspürt und Frauen, deren Erfahrungen und Erlebnisse sonst in Vergessenheit geraten würden, als Zeitzeuginnen porträtiert. Für ihr Engagement wurde sie mehrfach ausgezeichnet.

Links: Frauenfilmtage, Stadtkino, "Unsichtbare Rebellinnen"

Foto: APA/EPA/MARTIAL TREZZINI

Von Entgrenzungen und Einsichten

Die Frauenhetz startet das Jahr 2010 mit der Veranstaltungsreihe "Von Entgrenzungen und Einsichten". Dabei steht eine spannende Auseinandersetzung zum Thema Grenzen auf dem Programm: Eine künstlerische Annährung dazu hat Christa Biedermann, Aktivistin einer feministisch orientierten Friedensbewegung ("Frauen für den Krieg"), im Rahmen ihrer "Comixzeichnungen 78-80" sowie ihres Films "Die Mauer 89-91" (siehe Bild) unternommen.

Darin dokumentiert die Regisseurin den Zeitraum zwischen 1989 und 1991, zeigt das Auflösen einer Grenze, der Berliner Mauer: Nach über achtundzwanzig Jahren fiel die Grenze zwischen West- und Ostdeutschland und vereinigte die beiden Teile zur Bundesrepublik Deutschland.

Termine: Am 25. Februar, 19 Uhr Vortrag und Videoscreening mit Christa Biedermann "Die Mauer 89-91".
Die Ausstellung ist bis 1. März zu sehen.

Link: Frauenhetz -Feministische Bildung, Kultur und Politik, Untere Weißgerberstrasse 41, 1030 Wien. Alle Veranstaltungen sind nur für Frauen. Kinderbetreuung ist möglich. Bitte rechtzeitig Bescheid sagen.

Foto: Christa Biedermann

l[i]eben. uferlos und andersrum

Die Ausstellung "l[i]eben. uferlos und andersrum" ist eine Auseinandersetzung mit Liebe, Begehren und Geschlechterrollen, die neue Blicke auf die Sammlung des Volkskundemuseums gewährt. Sie zeigt, wie aus Definitionen Urteile und Vorurteile werden und hinterfragt die Festlegung, Einübung, Zuschreibung und Dekonstruktion von Geschlechterrollen. Volkskundliche Realien werden dabei mit Zeugnissen des kulturellen Umgangs mit Geschlecht, Sexualität und Liebe konfrontiert und angebliche neutrale Momentaufnahmen werden als Dokumente gelebten Widerstandes gegen eine diskriminierende Ordnung dechiffriert.

P.S.: Zur Ausstellung gibt es auch ein Buch von Elke Murlasits, Maria Froihofer und Eva Taxacher "l[i]eben und Begehren zwischen Geschlecht und Identität".

Die Sonderausstellung ist von 16.02. bis 26.10., 9-16 Uhr zu sehen.

Links: Volkskundemuseum, Paulustorgasse 11-13a, 8010 Graz / dieStandard.at-Gewinnspiel für Packages zur Ausstellung

Foto: Einladungsfolder l[i]eben. uferlos und andersrum

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Studienfahrt zur Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau 2010

Um aus der Geschichte zu lernen und die Erinnerung zu bewahren, organisiert das Bildungs- und Heimatwerk NÖ (BHW NÖ) bereits zum vierten Mal in Kooperation mit der Gesellschaft für politische Aufklärung auch 2010 eine Studienfahrt zur Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau.

Die Studienfahrt wird vom 27. März bis 2. April stattfinden; ein wichtiger Teil der Studienfahrt ist das 2-tägige Vorbereitungsseminar, das in Wien und Großrußbach (Weinviertel) abgehalten wird.

Begegnungen mit Überlebenden von Konzentrationslagern sind ein besonders wichtiger Teil des Konzepts der Studienreise: so wird die Malerin und Schriftstellerin Ceija Stojka über das Schicksal der Roma und Sinti in Auschwitz berichten; die langjährige Vorsitzende der Lagergemeinschaft Ravensbrück, Irma Trksak, wird erzählen, warum sie als Angehörige der tschechischen Minderheit ihre Ausbildung als Lehrerin Ende der 1930er Jahre nicht beenden konnte; der ehemalige Direktor der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau, Kazimierz Smolen, wird von seinen Jugendjahren berichten, als er als politischer Häftling nach Auschwitz deportiert wurde und Zeitzeuge Alexander Deutsch wird erklären, warum er als junger Mensch mit seinen Eltern nach Südamerika emigrieren musste.

Das Angebot der Studienfahrt richtet sich bewusst an Personen jeden Alters, unabhängig von politischer Einstellung, sozialem bzw. beruflichem Hintergrund und Religionszugehörigkeit.

Die Teilnahmegebühr für die einwöchige Studienfahrt beträgt € 490, für StudentInnen € 430. Es gibt noch freie Plätze.

Nähere Infos und Anmeldung: Waltraud Riegler, BHW NÖ, Schimmelgasse 13-15, 1030 Wien
01/ 533 18 99-10, E-Mail

Link: BHW NÖ - Bildungs- und Heimatwerk Niederösterreich

Foto: REUTERS/Kacper Pempel

Körperbilder

Im ega Frauenzentrum ist die Ausstellung "Körperbilder" von Karin Raitmayr zu sehen. Bilder aus Werbung und Presse dienen der Künstlerin als Vorlage für ihre Arbeiten, das geschlechtliche Erscheinungsbild steht dabei im Mittelpunkt.

Sie verwendet Materialien aus den Printmedien wie z.B. abfotografierte Hände aus Modezeitschriften oder Annoncen von Erotikanzeigen, welche sie bearbeitet und verändert, um diese anschließend in inszenierten Darstellungen fotografisch festzuhalten. Den Körper als Voraussetzung von Identität widerspiegeln die Arbeiten "Penisneid" und "Mantel", wobei sich immer wieder die Frage, ob Kleidung an Rollen gebunden ist und wie sehr persönliche Bedürfnisse und gesellschaftliche Vorgaben miteinander zu vereinen sind.

Die Ausstellung ist bis 1. März, Mo bis Do von 9 bis 16 Uhr, bei freiem Eintritt zu besichtigen.

Link: ega - Frauen im zentrum, Windmühlgasse 26, 1060 Wien

Foto: Karin Raitmayr

Kopftuchkulturen

Es ist nur ein Stückchen Stoff, das zu Kopftuch, Schleier oder Haube verarbeitet wird und doch ist es seit Jahrtausenden nicht nur praktisches Kleidungsstück, Schutz vor Wind und Wetter, Zierde an Festtagen, Quelle für persönliche Identität, sondern auch Anlass für Gebote und Verbote.

Die Ausstellung "Kopftuchkulturen -  ein Stückchen Stoff in Geschichte und Gegenwart" im Museum Hartberg möchte sich dem Kopftuch frei von Ideologien und Vorurteilen nähern und den historischen und gegenwärtigen Umgang mit Kopftüchern von Frauen in der Steiermark, im Burgenland, in Ungarn, in der Türkei, in der Ukraine, in Siebenbürgen und Westafrika zeigen.

Persönliche Aussagen von Frauen, die ein Kopftuch tragen, werden ergänzt durch Beiträge zum historischen und gegenwärtigen Umgang mit Kopftüchern. Vorurteile, Versuche der Politisierung und kulturelle Gewohnheiten werden angesprochen. An unsere Jahrhunderte alte regionale Kopftuchtradition wird erinnert.

Zu sehen bis Samstag, 27. März, Mi bis So von 10 bis 16 Uhr

Link: Museum Hartberg, Herrengasse 6, 8230 Hartberg

Abbildung: Einladung Museum Hartberg

Kochtopftragende Männer in der Öffentlichkeit

Die "Kopftuch-Debatte" dominiert die Diskussion um Frauen im Islam und europäische Werte. Verein Speisekammertag hält nun etwas entgegen: Finden Sie kochtopftragende Männer in der Öffentlichkeit tragbar?

Um das herauszufinden zogen fünf FotographInnen aus Sri Lanka, Bosnien, Deutschland und Österreich - Ena Dozo, Julia Herrnböck, Raki Nikahetiya, Lale Rodgarkia-Dara, Stefan Schamberger und Vladimir Vertlib - mit ihren Kameras und zahlreichen Kochtöpfen ausgerüstet aus und forderten Männer auf, sich im öffentlichen Raum mit einem Kochtopf in einer selbstgewählten Pose ablichten zu lassen.

Durch die Transformation des Begriffs Kopftuch in Kochtopf wird ein ironisierender, die Debatte auch verweigernder Blick, auf den eindimensionalen politischen und medialen Diskurs versucht. Geschlechtsspezifische Rollenzuweisungen und Entmachtungsmechanismen, ihre Symbole und deren Sichtbarkeit im öffentlichen Raum werden in einem photographischen Diskurs dekonstruiert und re-inszeniert.

Im Café Podium, Westbahnstaße 33, 1070 Wien
Öffnungszeiten Mo.- Fr. 11-1 Uhr, Sa. 18-1 Uhr. Zu sehen bis 28. Februar.

Link: kochtopf.speis.net

Foto: Ena Dozo

Farbenpracht auf Fotos und Glas

Mit der Ausstellung "Von blauen Blumen - Nah- und Makrofotografien" der Deutschen Antje Lessing startet das oststeirische "Haus der Frauen - Erholungs- und Bildungszentrum" ins Jahr 2010. Anna Pfleger (rechts) präsentiert die abstrakten Fotografien der von der Royal Photografic Society of Great Britain ausgezeichneten Künstlerin (links) einem interessierten Publikum bis Ende März.

Link: Haus der Frauen, 8222 St. Johann bei Herberstein 7, E-Mail

Foto: Haus der Frauen Erholungs- und Bildungszentrum

Stilles Holz

Das Frauenmuseum in Hittisau zeigt bis 4. April 2010 die Ausstellung "Stilles Holz", die der norwegischen Architektin Wenche Selmer gewidmet ist. Selmer gehört zu den wenigen Architektinnen des 20. Jahrhunderts, die breite Anerkennung erlangt haben. Als Professorin an der Oslo Shool of Architecture and Design war sie eine Autorität und bildete mehrere Jahrzehnte lange hunderte junge ArchitektInnen aus.

Selmers Verdienst ist es, neue Möglichkeiten des Baumaterials Holz erarbeitet und erforscht zu haben. Sie plante vor allem Wohn- und Ferienhäuser aus Holz, einem Baumaterial, das in Norwegen seit jeher breite Verwendung findet. Rund hundert Gebäude gehen auf sie zurück, darunter zahlreiche Einfamilienhäuser in Olso und Ferienhäuser an der Südküste rund um Lillesand und in den norwegischen Bergen. Immer sind ihre architektonischen Lösungen auf die spezielle Umgebung angepasst. Die subtile Interaktion zwischen Gebäude und Umgebung ist charakteristisch.

Begleitprogramm

  • Donnerstag, 18. März 2010, 20 Uhr: Konzert pforte im Frauenmuseum - Komponieren Frauen anders? Louise Adolpha Le Beau und Robert Schumann
  • Samstag, 27. März 2010, 14.30-22 Uhr: Museumsarchitek[tour] - Mit dem Landbus durch drei Bregenzerwälder Ausstellungshäuser

Link: Frauenmuseum Hittisau, Platz 501, 6952 Hittisau (Vorarlberg); Öffnungszeiten: Do 15-20 Uhr / Fr 15-17 Uhr / Sa und So 10-12 und 14-17 Uhr; Führungen buchen unter +43 (0)664 88431964 bzw. fuehrungen@frauenmuseum.at

Foto: Frauenmuseum Hittisau/Wenche Selmer

Zoe Leonard

"Photographs" ist die erste internationale Überblicksausstellung der amerikanischen Künstlerin Zoe Leonard. Neben frühen Arbeiten aus den 1980er und 1990er Jahren zeigt das MUMOK die zwischen 1998 und 2009 entstandene Werkserie "Analogue", mit der Leonard in 412 Fotografien sukzessiven Veränderungen des Stadtbildes und der Ökonomie im Zuge einer voranschreitenden Globalisierung nachgeht.

Seit über zwanzig Jahren schafft Leonard fotografische Aufnahmen, in denen die unscheinbaren Widersprüche unseres Alltags hervortreten und die die Spannungen zwischen Natur und Kultur, dem Lebendigen und Vergänglichen, sowie dem Lokalen und Globalen sichtbar werden. Leonards Schwarz-Weiß- und Farbfotografien faszinieren dabei insbesondere aufgrund ihres präzisen Blicks für Übersehenes und Details.

Zu sehen bis 21. Februar 2010.

Link: MUMOK Museum Moderner Kunst Stiftung Ludwig, Museumsplatz 1, A-1070 Wien

Foto: MUMOK/Zoe Leonard

Kalkuliertes Chaos: Literaturkrabbelgruppe

In Deutschland sind Literaturkrabbelgruppen schon Kult, in Österreich ist das Konzept noch neu. Statt über Themen rund ums Baby unterhält man sich in der Literaturkrabbelgruppe über Literatur.

Die Buchhandlung Thalia in Wien 3 startete im Oktober die erfolgreiche heimische Premiere des "kalkulierten Chaos'" mit einer Einführung in das Leben und Werk von Martha Gellhorn. Die Veranstaltungen finden an Vormittagen statt; Handouts sorgen dafür, dass Eltern am Ball bleiben können. Es moderiert "Krimi-Mama", Autorin und Literaturaktivistin Therese Bauer.

Nächste Termine: 25. Februar, 25. März jeweils um 10.15 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Link mit Details: Thalia Wien 3, Landstraßer Hauptstraße 2a/2b, 1030 Wien

Die Wochenplanerin ist die jeden Freitag frisch zusammengestellte Übersicht von Veranstaltungen rund um queere sowie Frauenkunst/-kultur, -forschung, -politik und -leben in der/den nächsten Woche/n.

Foto: theresebauer.com