"Was daran unternehmensschädigend ist, wird Wrabetz erklären müssen": Franz Medwenitsch, bürgerlicher ORF-Stiftungsrat, rätselt, warum General Alexander Wrabetz Wolfgang Buchner, Topjurist und Chef des Gremienbüros, dienstfrei stellte. 

Buchner initiierte eine Beschwerde gegen die Faxwahl von Publikumsräten. Medwenitsch: „Die Beschwerde richtet sich nicht gegen den ORF und will nicht die jetzige Wahl aufheben - sie will verhindern, dass es noch einmal eine Faxwahl gibt, die den ORF 1,5 Millionen Euro kostet. Das nützt doch dem ORF und entspricht genau der Meinung des Publikumsrats."

Ähnlich kritisiert Betriebsratschef Gerhard Moser den "völlig überzogenen" Rauswurf der "moralischen Instanz". Buchner musste - überwacht von Sicherheitsleuten - sein Büro räumen. „Ein souveräner Generaldirektor agiert nicht so", sagt Stiftungsrat Peter Radel (VP). Wrabetz habe die Chefs von Publikumsrat (der die Aktion kritisiert) und Stiftungsrat nicht konsultiert. Betriebsrat Heinz Fiedler verlangt, den Rausschmiss zurückzunehmen. (fid, DER STANDARD; Printausgabe, 13./14.2.2010)