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Foto: APA/Pfarrhofer

So viele Weichen gilt es in dieser Republik zu stellen, man denke nur an den Schuldenabbau, die Verwaltungsreform oder die Kürzung der Kärntner Parteienförderung. Aber wer soll diese Weichen stellen? Die einschlägigen Fachkräfte in der ÖBB sind allesamt längst pensioniert. Total verschwunden!

Weil ihr durchschnittliches Pensionsalter von 51,8 Jahren nun auch der ÖVP zu Ohren gekommen ist, will sie Gegenmaßnahmen ergreifen. "Während über die Finanzierbarkeit des österreichischen Pensionssystems und ein Anheben des Pensionsantrittsalters diskutiert wird, ist es eine Farce für jeden hart arbeitenden Menschen, von den Frühpensionierungen und Privilegien bei den ÖBB zu hören", sagte Rechnungshofsprecher Gahr. "Himme fix no amoi!", würde Helmut Qualtinger sagen. Über den Eintritt in bestehende Rechte wird bereits spekuliert, vor allem die so dringend benötigten Weichensteller sollten zunächst reaktiviert werden. Die ganzen Freifahrtschein-Inhaber müssten natürlich erst einmal gefunden werden. Sind sie in Scheibbs? In Lunz? In Zwettl, oder in lovely Wieselburg?

Die Regierung könnte eine Spezialeinheit aufstellen, die durch das Land tingelt. Sie sollte allerorts zunächst den Bahnhofsvorstand fragen, dann den Kassier, und auch den Mann, der das Dürüm verkauft. Schließlich den Fahrdienstleiter, den Mann mit dem Bier, und auch die Putzfrau, die sich gerade mit Schulkindern herumrauft.

Irgendwo werden die Frühpensionisten schon zu finden sein. Wenn nicht in Bruck an der Mur, dann vielleicht in Ybbs an der Donau, oder in Bruck an der Leitha, usw. This is no Genuss für die Spezialeinheit, aber sie wird wohl auch nach Oberlaa, Unterlaa, Erlaa, ja mitunter sogar nach Laa an der Thaya müssen.

Für die ÖVP ist jedenfalls Feuer am Dach. "Das Frühpensionistenparadies ÖBB ist nicht länger finanzierbar", klagte Finanzstaatssekretär Reinhold Lopatka. Isn't it a goddamn shame? Himme fix no amoi! (derStandard.at, 19.2.2010)