Beim "Vienna Air King"-Contest gibt es ein Preisgeld von 10.000 Euro, und das die Starter kämpfen werden.

Foto: ARGUS bike festival

Da steht der Rathausplatz am Kopf. Mit den Test-Elektro-Rädern darf man aber leider nicht auf die Dirt-Strecke.

Foto: ARGUS bike festival

Der Stephansdom wird am Samstag, dem 10.4., noch nicht zum Mittagessen geläutet haben, wenn Dominik Raab mit einem Lächeln gegen die Gesetze der Schwerkraft verstoßen wird. Der 25 Jahre alte Oberösterreicher ist seit drei Jahren Fahrrad-Profi und verdient sich mit Trial-Shows das Geld, wegen dem andere jeden Tag ins Büro trollen. Dominik Raab wird am Samstag um 11:30 Uhr seinen ersten Turn auf dem ARGUS bike festival am Wiener Rathausplatz fahren. Sonst tourt er durch Österreich, Deutschland, Italien und die Nachbarländer im Osten. Sogar in Taiwan und China zeigte er, was mit zwei Rädern, Pedalen und einer Keine-Angst-Vor-Gar-Nix-Mentalität, wie sie sonst nur junge griechische Götter haben, alles geht. Vier weitere Auftritte werden bis zum Ende der größten Fahrrad-Veranstaltung in Österreich am Sonntag um 18:00 Uhr folgen.

Neben Dominiks Trial-Show werden aber auch noch andere Fahrrad-Künstler ihre Tricks zeigen. Vorführungen finden quasi das ganze Wochenende über statt, wenn der Rathausplatz, während des ARGUS bike festivals, zum Rad-Hausplatz wird. Höhepunkt der Überflieger wird der „Vienna Air King"-Contest sein, bei dem 50 internationale Dirt-Jumper in die Luft schießen werden wie die Silvester-Raketen - und vermutlich werden einige auch Sterne sehen: Die Jumper vorm geistigen Auge, wenn sie einen der Sterne reißen, die das Publikum den Atem anhalten lassen. Die Dreck-Hupfer kämpfen um ein Preisgeld von 10.000 Euro und werden sich wohl nichts schenken.

Panem et circenses
Leichtere Unterhaltung bietet Mr. Marcus, der auf seinem Hoch-Einrad jongliert. Und: Wie es sich bei „panem et circenses" gehört, gibt es auch ordentlich was zu futtern. Gleich in fünf Gastrobereichen kochen die Töpfe für die rund 100.000 erwarteten Besucher über. Da braucht man sich mit der Burenhaut nur um 180 Grad drehen, und schon sieht man statt des Grills die fliegenden Räder im Trial-Garten. Oder man zwickt sein Leberkäs-Semmerl, während sich der Radler-Nachwuchs in der Kinderwelt die Wadeln auftrainiert und sich den Sonntagsanzug mit Kettenfett einsaut.

Erwachsene haben aber auch einen eigenen Spielplatz. Mit rund 100 Ausstellern ist das ARGUS bike festival ja auch eine große Fahrrad-Messe. Und weil Elektro-Antriebe jetzt auch den Unsportlichsten und sogar die „Ich trage immer Anzug"-Business-Menschen aufs Fahrrad ziehen wie sonst nur Semino Rossi Pelzmäntel in die Stadthalle, gibt es ein eigenes Gelände zum Testen der E-Bikes. Dort kann man von 20 Herstellern die Fahrräder mit Elektro-Tretunterstützung ausprobieren.

Urlaub auf zwei Rädern
Neben Rad-Produzenten und -Händlern stellen sich auch Regionen vor, die sich besonders für einen Fahrrad-Urlaub eignen. Und das reicht vom Burgenland bis zum Zillertal, von Slowenien bis nach Salzburg und von den Nockbergen bis nach Wagrain.

Historischen Fahrrädern wird beim ARGUS bike festival besondere Aufmerksamkeit zuteil. Es gibt eine Ausstellung, zum Thema passende Interviews, Vorträge und einen Flohmarkt. Damit auch Ihr Fahrrad als Ihr Eigentum alt wird, bietet die Polizei an einem eigenen Stand, gleich beim Ring, an, Ihr Fahrrad zu kodieren. Zum Gratis-Fahrrad-Check schauen Sie beim ARGUS-Stand vorbei - der ist eh auch gleich beim Eingang, in Ring-Nähe. Das wäre vielleicht auch eine Idee für die Sternspritzer beim "Vienna Air King"-Contest. (Guido Gluschitsch)