Wien - Der alte Schlachthof St. Marx in Erdberg wird bis Ende 2011 zum Medienviertel. Neben einer Reihe von Film- und TV-Studios soll es im Media Quarter St. Marx auch eine neue Fachhochschule geben. Finanzstadträtin Renate Brauner (SP)macht für die Vorarbeiten dazu 6,4 Millionen Euro locker.

Die Wien Holding - zu der Unternehmen wie Gesiba, Haus der Musik und Wiener Hafen gehören - will dieses Geld in die Ausarbeitung der Lehrziele stecken. Neben dem Fachhochschullehrgang Film-, Medien- und TV-Produktion ist der Master-Studiengang "International Media Innovation Management" und eine "Publizistik-Akademie" geplant.

"Es ist uns ein großes Anliegen, Wien als internationalen Medienstandort zu etablieren" , sagt Finanzstadträtin Renate Brauner. Neben der finanziellen Unterstützung einzelner Projekte beinhalte dies künftig eben auch Aus- und Fortbildung.

Dabei werde es Kooperationen mit heimischen Medien geben, derzeit suche man noch nach Partnern. Dass sich die Wien Holding - die bereits die Gesamtkoordination von Neu Marx erledigt - nun auch die Grundlagenarbeit für Ausbildungsangebote leistet, ist für die Wiener VP"inakzeptabel" . "Jetzt macht sich die Wien Holding auch noch auf diesem Gebeit breit" , sagt Kultursprecher Franz-Ferdinand Wolf, "dabei gibt es da bereits eine Reihe hervorragender Einrichtungen."

Laut Brauner handelt es sich dabei aber um eine völlig neue Ausbildung. Was genau gelehrt wird, soll sich in den nächsten Monaten herausstellen. Der Vorwurf, die Stadt stecke Geld in Ausbildungsangebote, sei jedenfalls absurd: "Das ist schließlich unser Job." (Martina Stemmer, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 6.5.2010)