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Kaum eine Stunde südlich von Spielfeld betreibt Familie Topolšek einen Bergbauernhof, auf dem man auch Urlaub machen kann.

Foto: APA/Kerstin Joensson

Was war das für ein Aufreger unter unseren Bauern und anderen Mais- und Milchfabrikanten, als Ex-EU-Kommissar Fischler vor ein paar Jahren anregte, die Bauern als Landschafts- und Kulturpfleger einzusetzen, statt sie immer neue, übersubventionierte Überschüsse produzieren zu lassen. Totengräber des Bauernstands wurde er geheißen und andere, noch bösere Dinge.

Wie so oft hätte ein Blick über den Tellerrand, diesfalls die Grenze zu Slowenien, gut getan. Kaum eine Stunde südlich von Spielfeld betreibt Familie Topolšek einen Bergbauernhof in fantastischer Aussichtslage, auf dem man auch Urlaub machen kann. Und sollte. Um schlanke 39 Euro Halbpension werden da vom Frühstück bis zum Abendessen ausschließlich regionale Spezialitäten aufgetischt, die, jetzt kommt's, auch noch ausschließlich aus eigener Produktion stammen.

Die Topolšeks haben vier Kühe, acht Schweine, 25 Hendln und 18 Hasen, dazu ein Feld für Kraut und einen Folientunnel für Gemüse. Das Frühstück, bis auf den Kaffee, kommt alles aus eigener Landwirtschaft, ist schlicht der Wahnsinn: Schinken, Käse, Himbeerjoghurt, Marmelade, Honig, Palatschinken, Topfen, Leberwurst, Brot. Himmlisch. Und: Lebendige Tradition, die ohne Subventionen auskommt. (corti/Der Standard, Printausgabe, 15./16. 5. 2010)