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Uwe Scheuch beim FPK Landesparteitag im Jänner.

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Klagenfurt/Wien - Die Ankündigung des Dritten Nationalratspräsidenten Martin Graf (F), wonach Kärntens FPK-Obmann Uwe Scheuch schon bei der nächsten Sitzung des FPÖ-Bundesparteivorstandes in das Führungsgremium kooptiert werden soll, hat bei der Kärntner ÖVP für Unruhe gesorgt. Landesparteichef Josef Martinz forderte in einer Aussendung am Samstag einen "klaren Trennstrich". BZÖ-Abg. Stefan Petzner spricht von Verrat Scheuchs an der Landespartei.

Die Arbeit der Regierungskoalition in Kärnten müsse von der Politik der "Strache-FPÖ" völlig unberührt bleiben, forderte Martinz. Dies sei Bedingung für die Fortsetzung der "ohnehin nicht leichten koalitionären Regierungsarbeit". Sollte sich die FPÖ in die Kärntner Koalitionspolitik einmischen, sei die ÖVP zu entsprechenden Konsequenzen gezwungen, sagte der Parteichef. Welche dies wären, erwähnte er aber nicht.

Die Ankündigung Grafs, im Koalitionsvertrag könne es ein "Reißverschlusssystem" für die Kandidatenliste bei Landtagswahlen in Kärnten geben, nahm der geschäftsführende Kärntner BZÖ-Obmann Stefan Petzner zum Anlass, Scheuch in einer Aussendung heftig zu attackieren. Das Reißverschlusssystem bedeute nichts anderes als den Mandatsverlust für zahlreiche langjährige Mandatare der Freiheitlichen in Kärnten. Petzner: "Das gemeinsame Antreten bedeutet in der Praxis das Antreten als FPÖ und damit das Ende der FPK und deren Auflösung."

Scheuch reagierte postwendend. In einer Aussendung versicherte er, dass sich "niemand in die eigenständige Linie der Freiheitlichen in Kärnten einmischen wird". Die Aufgeregtheit von ÖVP-Obmann Martinz sei für ihn aber verständlich, dieser müsse offenbar in Richtung des bevorstehenden ÖVP-Parteitages vermeintlich starke Worte finden. Martinz könne aber unbesorgt sein, seine Partei werde ihre Selbstständigkeit und Unabhängigkeit nicht aufgeben. Es gehe lediglich darum, dass Kärnten auf Bundesebene wieder Mitsprache bekomme, man brauche stärkeren Einfluss in Wien, so Scheuch. (APA)