Wien - Renato Zanella, Ballettdirektor des Wiener Staatsopernballetts, stellte am Donnerstag der Presse die Projekte der kommenden Saison 2003/2004 vor. Drei Premieren, choreografiert von Zanella und John Neumeier, zahlreiche Repertoirevorstellungen sowie drei Matineen soll das große Corps de ballet bestreiten, dazu kommen noch neun Vorstellungen in der Volksoper Wien. Als neue erste Solotänzerin wurde Margaret Illmann engagiert.

"Duke's Nuts"

Den Saisonauftakt macht am 25. September der neu zusammengestellte Balanchine / Zanella-Abend, den der Ballettdirektor um das neue Ballett "Sensi" zu Musik von Gija Kantscheli erweitert.

Am 23. Dezember folgt mit dem Johann Strauß-Ballett "Kadettenball" die nächste Premiere, neu choreografiert von Zanella, die Musik bearbeitet Antal Dorati. "Ein Ballett in weihnachtlicher Atmosphäre", so Zanella, in der auch Eleven der hauseigenen Ballettschule tanzen werden. Der Abend wird vervollständigt durch die Premiere von "Duke's Nuts" ("ein etwas gewagter Titel", so Zanella) zu Stücken aus Duke Ellingtons "Nutcracker Suite" und der wieder aufgenommenen "Puppenfee", ein pantomimisches Divertissement in der Choreografie von Josef Hassreiter.

John Neumeiers Choreografie nach Shakespeares "Wie es Euch gefällt" soll als große abendfüllende Premiere der Saison zur Musik Mozarts einstudiert werden (29. April). Am 25. April gibt es dazu eine Matinee mit Zanella.

Aus dem 20 Stücke umfassenden Repertoire wird man in der Saison 03/04 insgesamt zwölf verschiedene Programme tanzen. Mit 58 Vorstellungen tanze das Wiener Staatsopernballett mehr als je zuvor, so Zanella, dazu kommen noch neun Vorstellungen des "Nußknackers" in der Volksoper, mit der man eine über die kommende Saison hinausgehende Zusammenarbeit plane, sowie drei Matineen. Außerdem ist für 21. September ein Projekt des Ballettclubs in der noch immer nicht abgerissenen Halle 1030 geplant.

Engagements und Avancements

Besonders erfreut zeigte sich der Ballettdirektor darüber, dass 90 Prozent der Besetzungen mit Mitgliedern des Hauses vorgenommen werden können. Neu engagiert bzw. avanciert für die kommende Saison sind u.a. Christian Tichy und Yannick Boquin als Ballettmeister und Margaret Illmann als erste Solotänzerin, Vladimir Malakhov agiert als Gastsolist. Die kontinuierliche Arbeit der Ballettschule der Staatsoper zeige ihren Erfolg in den vielen Neubesetzungen des Corps de ballet mit Eleven der Schule, so Zanella.

Die Auslastung ist in der laufenden Saison mit 89 Prozent (80 Prozent mit Stehplatz-Auslastung) gegenüber den 91 Prozent (bzw. 83 Prozent) leicht rückläufig, allerdings sind erst 40 von 52 Vorstellungen eingerechnet. Androhungen von Sparmaßnahmen gäbe es bisher nicht, so Zanella. (APA)