Danke für's Klicken!

Foto: STANDARD/Cremer

Lewis D'Vorkin, neuer Chef des US-Wirtschaftsmagazins "Forbes", sorgt gerade für etwas Wirbel in der Medienbranche. Anfang August verpflichtete er seine Redakteure wie berichtet zum Bloggen. Egal, ob sie wollen oder nicht. Jetzt geht er noch einen Schritt weiter. Blogger bekommen kein pauschales Honorar mehr, sondern werden nach Zugriffen bezahlt. Wollen Redakteure (mehr) Geld verdienen, werden sich auf forbes.com wohl künftig mehr Bikinidiashows, Promihochzeiten und andere zugriffstarke Societymeldungen finden. Diese Geschichten - reißerisch aufgemacht - bringen viele Klicks und somit also Kohle.

"Unternehmerischer Journalismus"

D'Vorkin dürfte generell eher der Hardcore-Ökonom des Journalismus sein. Er will den "unternehmerischen" und den "partizipatorischen" Journalismus" einführen. Redakteure sollen ihre Berichte und Artikel selbst in sozialen Netzwerken bewerben und vermarkten. Je besser sie das können, desto mehr verdienen sie. In einem Interview zu seinem Start als "Forbes"-Chef sprach er sich auch dafür aus, "die Trennung zwischen Content-Erstellern, den Lesern und den Vermarktern aufzuheben".

Abendessen mit dem Chef

Finanzielle Anreize für Redakteure gibt es auch beim deutschen "Handelsblatt", erinnert meedia.de. 3.000 Euro "Erfolgsprämie" winken dem Redakteur, dessen Geschichte am häufigsten von Nachrichtagenturen aufgegriffen wird. Sollte es die Geschichte sogar bis in die "Tagesschau" schaffen, gibt's eine Einladung zum Abendessen mit dem Chef. Das nennt man dann wohl Mitarbeitermotivation.

P.S.: Geld pro Klick? Gibt's bei derStandard.at freilich nicht.