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Das Unternehmen plant Kündigungen für Frauen, die eine Abtreibung hatten.

Foto: APA/GEORG HOCHMUTH

Moskau - Ein Molkerei-Unternehmen will einen russisch-orthodoxen Verhaltenskatalog für seine Angestellten erlassen und künftig keine Frau mehr beschäftigen, die eine Schwangerschaft abgebrochen hat. "Eine Abtreibung ist Mord. Wir wollen nicht mit Mördern zusammen arbeiten", sagte der Chef von Russkoe Moloko, Wassili Boiko-Weliki, am Donnerstag dem Rundfunksender Moskauer Echo.

Frist um kirchliche Trauung nachzuholen

Auch Angestellte, die nur standesamtlich aber nicht kirchlich geheiratet haben, sollen demnach in dem Moskauer Unternehmen gekündigt werden. "Es ist für jemanden, der getauft ist, nicht normal, dass er seine Heirat standesamtlich eintragen lässt, aber nicht religiös", sagte Boiko-Weliki. Er setzte den Angestellten bis Mitte Oktober eine Frist, die kirchliche Trauung nachzuholen.

Für die Mitarbeiter des Unternehmens soll künftig zudem eine Einweisung in die "Grundlagen der orthodoxen Kultur" Pflicht sein, auch wenn sie einer anderen Glaubensrichtung angehören. Die russisch-orthodoxe Kirche erhält seit dem Zerfall der Sowjetunion bedeutend mehr Zulauf. (APA)